Aktivierungshilfe –
Lebensfreude fördern, Selbstständigkeit erhalten
Wenn ältere Menschen betreut werden, geht es oft um Hilfe im Alltag – doch das ist nur die halbe Wahrheit. Denn Betreuung bedeutet auch: fördern statt nur versorgen. Mit gezielter Aktivierungshilfe helfen unsere Betreuungskräfte, körperliche und geistige Fähigkeiten zu erhalten, Routinen zu stärken und das Selbstwertgefühl Ihrer Liebsten zu steigern.

Was versteht man unter Aktivierungshilfe – und wie sieht das konkret im Alltag aus?
Aktivierung durch Bewegung – auch im kleinen Rahmen wertvoll
Bewegung ist wichtig – auch im hohen Alter oder bei Einschränkungen. Unsere Betreuungskräfte motivieren, begleiten und unterstützen bei:
Spaziergängen an der frischen Luft
leichten Bewegungsübungen im Sitzen oder Stehen
Gymnastik mit Alltagsgegenständen (z. B. Wasserflaschen, Tennisball)
einfachen Dehnübungen zur Mobilisation
Selbst kleine Bewegungseinheiten stärken das Herz-Kreislauf-System, verbessern das Gleichgewicht und geben wieder Vertrauen in den eigenen Körper.
Geistige Aktivierung – gegen das Vergessen, für mehr Struktur
Auch das Gedächtnis will trainiert werden. Unsere Betreuungskräfte regen zum Mitdenken, Erinnern und Erzählen an, zum Beispiel durch:
• einfache Rätsel und Denkspiele
• das gemeinsame Betrachten alter Fotoalben
• Singen von Liedern oder Lernen kleiner Gedichte
• Gespräche über frühere Erlebnisse, Berufe, Reisen
So entstehen nicht nur geistige Impulse, sondern oft auch schöne gemeinsame Momente.
Aktiv bleiben im Haushalt – Selbstwirksamkeit erhalten
Viele Seniorinnen und Senioren wollen helfen – dürfen aber oft nicht mehr. Unsere Betreuungskräfte binden die betreute Person bewusst in kleine Alltagstätigkeiten ein, z. B.:
Gemüse schneiden, Tisch decken, Wäsche zusammenlegen
Blumen gießen, Zeitung holen, Besteck sortieren
einfache Tätigkeiten in der Küche (rühren, vorbereiten)
Diese Beteiligung stärkt das Selbstwertgefühl und das Gefühl: „Ich werde gebraucht.“
💡 Praxisbeispiel: Aktivierung auch bei Antriebslosigkeit?
Eine ältere Dame litt unter Antriebslosigkeit, stand kaum noch auf. Die Betreuungskraft begann, jeden Morgen gemeinsam mit ihr Musik zu hören und bat sie, das Frühstück mitzugestalten – erst nur mit Worten, dann mit kleinen Handgriffen.
Nach wenigen Tagen entstand eine feste Morgenroutine, die der Seniorin wieder einen Sinn im Tagesablauf gab – und Schritt für Schritt mehr Energie.
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💡 Tipp:
Erstellen Sie gemeinsam mit der Betreuungskraft einen Wochenplan mit kleinen Aktivierungseinheiten. Wichtig: Nicht zu viel auf einmal – lieber kurze, regelmäßige Impulse, angepasst an Tagesform und Interessen.