Arthritis
Beschreibung
Der Oberbegriff Arthritis umfasst zahlreiche entzündliche Gelenkerkrankungen. Eine Arthritis kann jedes Gelenk im Körper treffen und dadurch unterschiedlichste Beschwerden verursachen. Die Ursache ist in vielen Fällen eine andere Erkrankung, die zur Gelenkentzündung führt.
Der Begriff Arthritis stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus „Arthron“ (Gelenk) und der typischen medizinischen Endung „-itis“ für eine Entzündung zusammen. Die wörtliche Bedeutung von Arthritis ist also eine Gelenkentzündung. Die Mehrzahl von Arthritis lautet übrigens „Arthritiden“.
Symptome
Gelenkerkrankungen machen sich beim Betroffenen deutlich bemerkbar, weil sie schmerzhaft sind und oft sogar die Bewegungsfähigkeit einschränken. Um die Arthritis zuverlässig von anderen Gelenkbeschwerden zu unterscheiden, gibt es fünf Kardinalzeichen. Wenn diese gleichzeitig auftreten, ist eine Arthritis sehr wahrscheinlich.
Eine Arthritis verursacht in der Regel diese fünf Symptome an einem Gelenk:
Schmerzen
Rötung
Erwärmung
Schwellung
Erschwerte Bewegung
Außerdem lagert sich manchmal Flüssigkeit im Gelenk ein (Gelenkerguss). Je nach Art der Arthritis treten die Symptome entweder plötzlich auf (akute Arthritis, Rheuma-Schub) oder sie werden über längere Zeiträume hinweg schlimmer (eher bei chronischer Arthritis).
Wichtiger Hinweis:
Arthritis muss so früh wie möglich behandelt werden
Bei entsprechenden Beschwerden sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Denn um die richtigen Therapie-Maßnahmen festzulegen, muss ein Arzt die Ursache der Arthritis bestimmen.
Ursachen & Risikofaktoren
Da Gelenkentzündungen sehr unterschiedliche Ursachen haben können, gibt es auch diverse Arthritis-Risikofaktoren. Und was bei der einen ursächlichen Krankheit einen bedeutenden Risikofaktor darstellt, ist in einem anderen Fall irrelevant.
Diese Arthritis-Ursachen werden unterschieden:
Rheumatisch bedingte Arthritis
Infektiöse Arthritis
Reaktive Arthritis
Arthritis bei Stoffwechselerkrankungen
Arthritis bei Arthrose (sogenannte aktivierte Arthrose)
Rheumatisch bedingte Arthritis
Rheumatismus ist einer der häufigsten Auslöser von Arthritis. Allen voran die rheumatoide Arthritis oder chronische Polyarthritis, bei der der Körper selbst die Gelenke angreift und so die Gelenkentzündung hervorruft.
Außerdem erkrankt etwa jeder dritte Mensch, der an Schuppenflechte leidet, an Psoriasis-Arthritis. In der Regel tritt die Schuppenflechte-Arthritis im späteren Verlauf der Krankheit auf. In Einzelfällen tritt sie gleichzeitig oder sogar vor der Schuppenflechte selbst auf.
Seltener ist hingegen die Axiale Spondyloarthritis (AxSpa), früher auch Morbus Bechterew genannt. Hier treten die Beschwerden hauptsächlich in der Wirbelsäule auf und nehmen über Jahre hinweg zu. Schätzungen zufolge erkranken in Europa etwa ein Prozent der Bevölkerung an Axialer Spondyloarthritis.
Auch bei Kinderrheuma tritt häufig eine Arthritis auf. In der Medizin ist sie bekannt als Juvenile Idiopathische Arthritis. Wie der Name schon sagt, sind in diesem Fall sehr junge Menschen betroffen. In den meisten Fällen ist hier die Lebensqualität durch die Gelenkentzündung besonders eingeschränkt. Die medizinische Ursache von Kinderrheuma-Arthritis ist bisher ungeklärt, dafür steht der Zusatz „idiopathisch“ im Namen.
Infektiöse Arthritis
Bei einer infektiösen Arthritis wird die Gelenkentzündung durch entsprechende Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst. Diese gelangen von außerhalb des Körpers oder aus anderem infiziertem Gewebe zu den Knochen am Gelenk und verursachen dort eine Entzündung.
Der Vorteil bei der infektiösen Arthritis: Sie tritt meistens vorübergehend auf und ist in der Regel heilbar. Denn wenn die auslösenden Erreger ausgelöscht werden, klingt normalerweise auch die infektiöse Arthritis wieder ab.
In etwa fünf Prozent der Fälle ist die infektiöse Arthritis chronisch. Das heißt, sie entwickelt sich schleichend über einen längeren Zeitraum und muss langfristig behandelt werden. Für eine chronisch-infektiöse Arthritis sind in der Regel andere Erreger verantwortlich als für die akute infektiöse Arthritis.
Reaktive Arthritis
Die reaktive Arthritis ist eine sehr seltene Form der Arthritis. Sie entwickelt sich erst einige Zeit nach dem bakteriellen Infekt eines anderen Organsystems. Dabei gelangen die eigentlichen Erreger nicht in das Gelenk, sondern die Gelenkentzündung tritt infolge einer Abwehrreaktion des Körpers auf. In den meisten Fällen heilt eine reaktive Arthritis von selbst.
Typische Krankheitsbilder der reaktiven Arthritis sind:
Reiter-Syndrom: Als Folge einer bakteriellen Infektion des Darms oder der Harnwege.
Lyme-Arthritis: Nach einer unbehandelten Borreliose, die durch von Zecken übertragene Erreger ausgelöst werden kann.
Rheumatisches Fieber: Zum Beispiel nach Rachenentzündungen.
Virusbedingte Arthritis: Zum Beispiel als Folge von Virusinfektionen wie Röteln.
Arthritis bei Gicht und anderen Stoffwechselerkrankungen
Gicht ist der häufigste Auslöser von Arthritis unter den Stoffwechselerkrankungen. Ein Gichtanfall tritt eher plötzlich und an einem einzelnen Gelenk auf, besonders oft am Grundgelenk des großen Zehs.
Der Anfall wird von überschüssiger Harnsäure verursacht, die sich als Kristall in Gelenk und Knorpel einlagert – genau das löst die schmerzhafte Arthritis. Gicht betrifft größtenteils Männer, da Frauen die Harnsäure besser über die Niere abscheiden können.
Ebenfalls möglich sind arthritische Symptome bei anderen Stoffwechselkrankheiten wie zum Beispiel der sogenannten Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose).
Arthritis bei Arthrose (aktivierte Arthrose)
Arthrose bedeutet, dass der Knorpel in bestimmten Gelenken abgenutzt ist. Das ist ebenfalls schmerzhaft, aber nicht unbedingt entzündlich (ruhende Arthrose). Mit fortschreitender Abnutzung des Knorpels kann sich das Gelenk jedoch auch bei einer Arthrose entzünden. Die Behandlung einer Arthrose selbst ist schwierig. Bei der aktivierten Arthrose kann immerhin die Entzündung meistens gestoppt werden.
Unterschied zwischen Arthrose & Arthritis
Arthritis und Arthrose werden gerne verwechselt oder fälschlicherweise als Synonyme gebraucht. Das liegt daran, dass die Symptome sehr ähnlich sind: Gelenkschmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit treten in beiden Fällen in ähnlichem Maß auf. Doch die Differenzierung von Arthrose und Arthritis ist entscheidend für die weitere Behandlung der beiden Gelenkkrankheiten.
Einfach gesagt: Bei Arthrose sind die Gelenke abgenutzt, bei Arthritis sind sie entzündet.
Beide Erkrankungen können gleichzeitig auftreten und sich sogar gegenseitig begünstigen. Denn stark beschädigter Knorpel führt unter Umständen zu Entzündungen am Gelenk, also zu Arthritis (aktive Arthrose). Umgekehrt können auch vorübergehende Entzündungen zu Schäden am Knorpel führen, also zu Arthrose. Aber Arthritis und Arthrose sind eben nicht dasselbe.
Diagnose
Die Arthritis-Diagnose beginnt mit einem Arztgespräch und einer einfachen körperlichen Untersuchung. Oft reichen diese Schritte schon aus, um eine allgemeine Arthritis festzustellen. Weitere Untersuchungen helfen bei der Frage nach der genauen Ursache der Arthritis. Mit diesem Wissen kann Ihr Arzt einen konkreten Therapieplan festlegen.
Methoden der Arthritis Diagnostik:
Anamnese (Gespräch zur Krankengeschichte)
Körperliche Untersuchung
Blutuntersuchung
Bildgebende Verfahren
Punktion bei Gelenkerguss
Fragen im Arztgespräch
Alles beginnt mit einem Arztgespräch zu Ihrer Krankengeschichte und den Beschwerden (Anamnese).
Folgende Informationen sind dabei für Ihren Arzt relevant:
Wie lange bestehen die Schmerzen bereits?
Wann sind die Schmerzen besonders stark?
Sind die betroffenen Gelenke zu jeder Zeit voll beweglich?
Haben Sie Fieber oder andere Entzündungssymptome?
Gibt es Vorerkrankungen und werden Medikamente eingenommen?
Gab es kürzlich Verletzungen oder Operationen im Zusammenhang?
Körperliche Untersuchung
Bei der körperlichen Untersuchung begutachtet Ihr Arzt die betroffenen Gelenke. Er sucht unter anderem nach Schwellungen, Rötungen und möglichen Gelenkergüssen. Zum Teil können auch Beweglichkeits-Tests hilfreich sein.
Nach dem Gespräch und der körperlichen Untersuchung kann Ihr Arzt in der Regel schon gut erkennen, ob es sich um eine infektiöse bakterielle Arthritis handelt. Ist diese ausgeschlossen, geht Ihr Arzt der Ursache mithilfe zusätzlicher Verfahren weiter auf den Grund.
Blutuntersuchung
Bei der Blutuntersuchung sind zunächst vor allem die Werte interessant, die auf eine Entzündung hinweisen. Dazu gehören die weißen Blutkörperchen, C-reaktive Proteine (CRP) und die sogenannte Blutsenkungsgeschwindigkeit.
Bei Verdacht auf rheumatische Krankheiten werden zum Beispiel der Rheumafaktor oder die CCP Antikörper analysiert. Bei einem Verdacht auf Gicht, kann außerdem der Harnsäurewert in Ihrem Blut ermittelt werden.
Bildgebende Verfahren
Zu den relevanten bildgebenden Verfahren bei der Arthritis-Diagnose gehören:
Ultraschall
Röntgen
Magnetresonanztomographie (MRT)
Mit dem Ultraschall kann Ihr Arzt schnell und unkompliziert Ergüsse und Entzündungen erkennen. Röntgen und andere Verfahren können darüber hinaus auch Veränderungen am Knochen sichtbar machen.
Punktion bei Gelenkerguss
Liegt ein Gelenkerguss vor, also eine Einlagerung von Flüssigkeit im Gelenk, kann Ihr Arzt die Stelle punktieren. Dafür wird Gelenkflüssigkeit entnommen, die dann eingehend im Labor untersucht werden kann. So lässt sich unter anderem feststellen, welche fremden Erreger die Entzündung verursachen.
Pflegegrad bei Arthritis
Die Diagnose Arthritis bedeutet nicht, dass Sie automatisch pflegebedürftig sind. Aber chronische Gelenkentzündungen können für den Moment oder im weiteren Verlauf sehr einschränkend sein, sodass dann in vielen Fällen ein Pflegegrad vorliegt oder sich ein bereits vorhandener Pflegegrad erhöht. Prüfen Sie daher unbedingt Ihren Anspruch, um Unterstützung von der Pflegekasse zu erhalten.
Formen von Arthritis
Arthritis hat nicht nur viele Ursachen, sondern auch ganz unterschiedliche Ausprägungen. Drei Unterscheidungsarten und die jeweiligen Fachbegriffe, damit Sie die ärztliche Diagnose leichter verstehen und besser einschätzen können.
Drei Unterscheidungsmuster für Formen der Arthritis:
Arthritis nach Verlauf
Arthritis nach Befallsmuster
Arthritis nach Lokalisation
Arthritis-Formen nach dem Verlauf
(akute und chronische Arthritis)
Die einfachste Unterscheidung von Arthritis ist die in akute und chronische Arthritis. Damit wird beschrieben, ob die Gelenkentzündung vorübergehend auftritt oder langfristig und schleichend mit unregelmäßigen Schüben.
Eine akute Arthritis tritt schnell und oft besonders heftig auf. Aber sie kann relativ gut behandelt werden und damit enden in der Regel die Beschwerden. Langfristige Anpassungen der Ernährung und des Lebensstils sind selten notwendig.
Eine chronische Gelenkentzündung entsteht schleichend und wird oft sehr langsam zu einer spürbaren Einschränkung für die Betroffenen. Viele chronische Arthritiden sind nur schwer behandelbar und so beschränkt sich die Therapie oft auf die Linderung der Symptome. Meist gehören dazu eine Anpassung der Ernährung und der Bewegungsgewohnheiten.
Arthritis-Formen nach dem Befallsmuster
(Monarthritis, Oligoarthritis, Polyarthritis)
Da sie eine Form der Entzündung ist, kann sich eine Arthritis im Körper nach und nach ausbreiten und unterschiedliche Gelenke befallen.
Deshalb unterscheiden Ärzte auch nach dem Befallsmuster Arthritiden in:
Monarthritis oder Monoarthritis: Ein Gelenk ist entzündet
Oligoarthritis: Zwei bis vier Gelenke sind entzündet
Polyarthritis: Mehr als vier Gelenke sind entzündet
Arthritis-Formen nach der Lokalisation
Ein wichtiges Unterscheidungskriterium bei Arthritis ist die Frage, welche Gelenke entzündet sind. Denn damit werden nicht nur die konkreten Beschwerden der Betroffenen näher bestimmt. Auch der anzunehmende Verlauf und relevante Therapiemöglichkeiten hängen vom Ort der Entzündungen ab.
Wichtige Arthritis-Formen nach Lokalisation sind:
Coxitis: Das Hüftgelenk ist entzündet
Gonarthritis: Das Kniegelenk ist entzündet
Periarthritis humeroscapularis: Das Schultergelenk ist entzündet
Sakroiliitis: Das sogenannte Kreuz-Darmbein-Gelenk (Iliosakralgelenk) ist entzündet
Behandlung & Therapie
Eine allgemeine Arthritis-Therapie gibt es nicht. Denn welche Maßnahmen für die Arthritis-Behandlung geeignet sind, hängt immer von der Ursache der Gelenkentzündung ab.
Behandlung einer rheumatisch bedingten Arthritis
Rheumatisch bedingte Arthritiden lassen sich nicht ausheilen. Deshalb zielt die Therapie darauf ab, das Fortschreiten der Krankheit zu verzögern und die Beschwerden abzumildern. Dafür werden unterschiedlichste Medikamente verwendet, darunter oft Anti-Rheumatika.
Bewegung in Form von gelenkschonendem Sport oder Physiotherapie ist parallel dazu wichtig, um die Funktion der Gelenke zu erhalten. Auch Massagen und Ergotherapie sind geeignete Mittel, um die Versteifung von Gelenken zu verhindern.
Wenn gar nichts mehr geht, hilft meist nur noch ein operativer Eingriff. Je nach betroffenem Gelenk wird dabei entweder die Funktion eines Gelenks über eine Fixierung außer Kraft gesetzt (zum Beispiel im Daumen). Oder es wird ein künstliches Gelenk eingesetzt, um die Beweglichkeit wiederherzustellen (zum Beispiel in der Hüfte oder im Knie).
Behandlung einer infektiösen Arthritis
Die infektiöse Arthritis wird von Erregern ausgelöst, die beseitigt werden müssen. Deshalb werden diese Erreger zunächst bestimmt, um dann die richtigen Medikamente zu finden. Da es meist Bakterien sind, beginnt die Behandlung mit Antibiotika oft schon vor der finalen Bestimmung.
Ist die Entzündung bereits weit vorangeschritten, kann sich Eiter im Gelenk ansammeln. Wenn größere Eitermengen im Gelenk vorhanden sind, kann ein Arzt diese mit einer Nadel absaugen und so den Heilungsprozess beschleunigen.
Begleitet wird die Therapie durch entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente. So früh, wie es die Beweglichkeit und die Schmerzen zulassen, beginnt zusätzlich die Physiotherapie. Das ist wichtig, damit durch die Schonung des Gelenks nicht zu viele Muskeln abgebaut werden.
Behandlung einer reaktiven Arthritis
Eine reaktive Arthritis wird vor allem mit Medikamenten behandelt. Dazu gehören Antibiotika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel sowie in schweren Fällen Kortison und weitere Medikamente. Sobald es die Beschwerden zulassen, beginnt auch die Physiotherapie, um den Bewegungsapparat möglichst schnell wieder fit zu machen.
Behandlung einer Gicht-Arthritis
Die Arthritis bei Gicht tritt in Folge eines akuten Gichtanfalls auf. Allgemein können Sie einem Gichtanfall durch eine spezielle Ernährung vorbeugen. Dazu gehört vor allem der Verzicht auf Fleisch, Fisch und Meeresfrüchte. Auch Alkohol und Getränke mit Fruchtzucker sollten Sie möglichst meiden.
Darüber hinaus wird Gicht mit Medikamenten behandelt, die den Harnsäurespiegel im Blut regulieren sollen. Bei akuten Gichtanfällen kommen entzündungshemmende Medikamente und Schmerzmittel hinzu.
Ernährung
Welche Ernährung bei Arthritis die richtige ist, lässt sich allgemein nur schwer sagen. Denn ebenso wie die Therapie allgemein, hängen auch die Ernährungsempfehlungen von der genauen Ursache der Arthritis ab. Eine Gicht-Arthritis bringt zum Beispiel ganz klare Ernährungsempfehlungen mit sich, bei einer infektiösen Arthritis hingegen ist die Ernährung nicht entscheidend.
Die konkreten Beschwerden im Rahmen einer Arthritis können Sie aber in den meisten Fällen durch eine entzündungshemmende Ernährung etwas mildern.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt folgende Tipps für eine entzündungshemmende Ernährung:
Meiden Sie fettreiche, tierische Lebensmittel wie Schweineschmalz, Schweineleber, Eigelb oder fettreiche Fleisch- und Wurstsorten.
Bevorzugen Sie bei Milchprodukten die fettarmen Varianten.
Verzehren Sie regelmäßig Nahrungsmittel, die reich an Omega-3 Fettsäuren ist. Dazu gehören Makrele, Lachs und Hering sowie Raps-, Soja-, Walnuss- und Leinöl.
Verzehren Sie möglichst oft kleinere Portionen Obst oder Gemüse.
Halten Sie sich bei alkoholischen Getränken lieber zurück.
Einen konkreten Plan für Ihre Arthritis-Ernährung kann aber nur ein Experte aufstellen, der Ihren individuellen Krankheitsverlauf, Ihren allgemeinen Gesundheitszustand und Ihre Ernährungsgewohnheiten kennt.
Pflegerische Maßnahmen
Allgemein sollten Sie auf besonders entzündete Gelenke achten. Denn davon hängt ab, welche Bewegungen für die pflegebedürftige Person schmerzhaft sind. So wissen Sie, welche Berührungen oder Bewegungen Sie als Pflegeperson möglichst vermeiden sollten und wobei die Person Hilfe benötigt.
Dabei gilt: Lassen Sie die Person noch möglichst viele Bewegungen selbst ausführen, solange dies einigermaßen schmerzfrei geht. Dieser Gedanke beruht auf dem Konzept der sogenannten aktivierenden Pflege. Wo deutliche Schmerzen auftreten, ist natürlich Ihre Hilfe gefragt. Müssen Sie die pflegebedürftige Person regelmäßig umpositionieren, gibt es dafür geeignete Techniken der Mobilisation.
Wenn Sie einen Menschen mit chronischer Arthritis pflegen, beeinflussen Sie maßgeblich dessen Ernährung. Sie können mit gesunder, ausgewogener und entzündungshemmender Kost einen Beitrag leisten, die Beschwerden der Person zu lindern.
Eine chronische Arthritis verläuft meist unregelmäßig. Die Arthritis-Schübe können Betroffene sehr plötzlich treffen. Das bringt jedes Mal körperliche Schmerzen und Frustration mit sich. Dabei reagiert jeder Betroffene anders auf das wiederkehrende Leiden: Von depressivem Verhalten bis hin zu Aggression gibt es viele Ausdrucksformen.
Hilfsmittel
Eine chronische Gelenkentzündung führt oft schleichend zu großen Einschränkungen, sodass bestimmte alltägliche Bewegungen für die Betroffenen mit einem Mal unmöglich werden. Doch es gibt zahlreiche Hilfsmittel, die Menschen mit Arthritis ihre Selbständigkeit zurückgeben. Die Pflegekasse übernimmt die Kosten für viele Hilfsmittel aus dem Hilfsmittelverzeichnis, wenn ein anerkannter Pflegegrad vorliegt.
Beispielsweise ist die Anschaffung einer Gehhilfe förderbar, egal ob es sich dabei um einen Rollstuhl oder einen Rollator handelt. Aber auch Kleinigkeiten können bei Arthritis viel bewirken und werden gefördert, dazu gehören zum Beispiel eine Greifzange oder eine Anziehhilfe (Adaptionshilfen). Was wirklich hilft, hängt im Einzelfall ganz davon ab, welche Bewegungsabläufe die größten Schwierigkeiten bereiten.
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