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Arthrose

Beschreibung


Arthrose ist eine dauerhafte Schädigung des Gelenkknorpels, die Schmerzen und eine Einschränkung der Beweglichkeit verursachen kann. Häufig ist eine dauerhafte und einseitige Überbeanspruchung der Grund für die Arthrose (Gelenkverschleiß).


Doch auch bei jungen Menschen kann eine Arthrose in Folge einer Verletzung oder aufgrund einer Veranlagung auftreten.

Jedes Gelenk im Körper kann eine Arthrose entwickeln. Am häufigsten betroffen sind Knie, Hände, Hüfte und Wirbelsäule.


Die Schädigung des Gelenkknorpels führt dazu, dass sich der Gelenkspalt verringert. Irgendwann sind nicht mehr Knorpel und Gelenkflüssigkeit in geschmeidiger Berührung, sondern die Knochen reiben direkt aneinander. Dadurch ist die Beweglichkeit des Gelenks eingeschränkt und oft entstehen starke Schmerzen.


In einigen Fällen verursacht eine Arthrose zunächst keine Schmerzen oder Beschwerden, obwohl die Schädigung bereits fortgeschritten ist. Im späteren Verlauf sind Einschränkungen der Beweglichkeit und Schmerzen jedoch unvermeidlich. Deshalb sollten Sie Arthrose so früh wie möglich behandeln lassen.






Ursachen & Risikofaktoren


Gelenkverschleiß wird durch unterschiedliche Risikofaktoren beeinflusst. Dazu zählen sowohl biologische Merkmale als auch Aspekte des Lebensstils, der Ernährung und des Berufs.


Arthrose-Risikofaktoren:


  • Alter: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Arthrose

  • Geschlecht: Frauen erkranken öfter an Arthrose als Männer

  • Genetik: Es gibt bereits Arthrose-Fälle bei den direkten Vorfahren

  • Fehlstellungen: Gelenke werden ungleichmäßig und stark belastet

  • Ãœbergewicht: Zu viel Gewicht belastet auf Dauer die Gelenke

  • Beruf: Körperliche anspruchsvolle Tätigkeiten können langfristig zu Verschleiß führen

  • Leistungssport: Insbesondere bei gelenkbelastenden Sportarten

  • Bewegungsmangel: Knorpel verkümmert durch mangelnde Aktivität


Neben dem Verschleiß durch Abnutzung kann Arthrose auch durch eine Verletzung, eine Gelenkinfektion oder Bakterien ausgelöst werden.




4 Grade der Arthrose

1. Grad: Der Gelenkknorpel ist zwar schon etwas aufgeraut, aber verursacht noch keine Beschwerden.

2. Grad: Trotz kleinerer Risse in der Knorpeloberfläche sind die Betroffenen noch weitgehend beschwerdefrei.

3. Grad: Die Risse oder Krater reichen nun bis zum Knochen und sorgen dafür, dass das Knie nicht mehr voll funktionsfähig ist.

4. Grad: Die Knochen liegen frei, reiben also direkt aneinander und lösen dadurch starke Knieschmerzen aus. Außerdem versteift das Gelenk langsam, da sich Gelenkergüsse bilden.





Primäre Arthrose und Sekundäre Arthrose

Primäre Arthrosen treten in Folge von Gelenkverschleiß ohne besonderes Einzelereignis auf. Sekundäre Arthrosen werden durch andere Krankheiten oder Verletzungen ausgelöst, wie zum Beispiel Bänderrisse, Knochenbrüche oder angeborene Fehlstellungen.






Therapie und Behandlung

Die Medizin kennt leider noch keine Methode, zerstörten Knorpel wiederherzustellen. Eine Heilung von Arthrose ist also nicht möglich. Deshalb ist das Ziel der Arthrose-Behandlung, ein Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Beschwerden zu lindern.


Möglichkeiten der Arthrose-Therapie:


  • Ernährungsumstellung

  • Bewegung und Sport

  • Medikamente

  • Hausmittel und Naturheilmittel

  • Krankengymnastik und Ergotherapie

  • Operationen



Die richtige Ernährung bei Arthrose

Einer der zentralen Punkte bei der Arthrose-Behandlung ist die Ernährung. Denn zum einen sollten Arthrose-Patienten eventuell vorhandenes Übergewicht reduzieren, um ihre Gelenke zu entlasten. Zum anderen kann gesunde Ernährung direkt die Gelenke stärken und die Beschwerden lindern.


Das sollten Sie bei Arthrose bevorzugt essen:


  • Lebensmittel mit Kalzium: Fettarme Milchprodukte, Spinat, Broccoli

  • Ungesättigte Fettsäuren: Olivenöl, Sonnenblumenöl, Nüsse, Samen, Fisch und Meeresfrüchte

  • Vitamin B und C: Erdbeeren, Citrusfrüchte, Kiwi, Johannisbeeren, Kohl, Hagebutten

  • Ballaststoffe: Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Pilze

  • Lauchgemüse: Knoblauch, Zwiebeln und Lauch



Darauf sollten Sie bei Arthrose eher verzichten:


  • Gesättigte Fettsäuren: Butter, Sahne, Wurst

  • Gehärtete Fette: Fertiggerichte und Fertigkuchen

  • Arachidonsäure: Fleisch, Innereien, Eier, Käse, Wurst

  • Genussmittel: Koffein, Nikotin, Alkohol



Vielfalt bringt Ausgewogenheit:

Durch eine abwechslungsreiche Ernährung erhält der Körper automatisch unterschiedliche Nährstoffe und Mineralien, die er für gesunde Gelenke benötigt. Sorgen Sie also am besten für einen guten Mix aus gesunden Gerichten.



Wichtiger Hinweis:

Sprechen Sie Ihre Ernährungsweise immer mit Ihrem behandelnden Arzt ab

Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um allgemeine Ernährungs-Empfehlungen für Arthrose-Patienten handelt. Besprechen Sie Ihre Ernährungsweise immer nochmal mit Ihrem Arzt, bevor Sie eine Umstellung vornehmen. Der behandelnde Arzt kann Ihnen bei Bedarf auch eine Ernährungsberatung vermitteln.



Bewegung und Sport bei Arthrose

Tatsächlich benötigen Gelenke mit Arthrose nicht Ruhe und Entspannung, sondern Bewegung. Durch schonende Bewegungsabläufe bleiben Gelenke geschmeidig und der Körper versorgt den Knorpel aktiv mit Nährstoffen.


Ruckartige Bewegungen, die Gelenke stark belasten, sollten Sie aber eher vermeiden. Hektische Bewegungssportarten wie Fußball, Tennis oder Handball sind also weniger empfehlenswert.


Ansonsten gilt: Alle Bewegungen, die unter geringen Schmerzen möglich sind, sollten Sie ausüben, solange es geht. Wird die Arthrose schlimmer, sollten Sie auf ganz besonders gelenkschonende Bewegungsabläufe umsteigen. Dazu gehören Wassergymnastik und Spaziergänge.



Mindestens drei Trainingseinheiten pro Woche

Um spürbar positive Effekte zu erzielen, sind drei Trainingseinheiten pro Woche das Minimum. Nach oben hin ist aus medizinischer Sicht keine Grenze gesetzt. Besprechen Sie am besten gemeinsam mit Ihrem behandelnden Arzt, welche Übungen und Sportarten in Ihrem persönlichen Fall sinnvoll sind.



Medikamente

Wirksame Medikamente gegen die Arthrose selbst gibt es nicht, da die Medizin keinen Weg kennt, zerstörte Knorpel wiederherzustellen. Dennoch spielen Medikamente eine wichtige Rolle bei der Arthrose-Therapie, denn sie können die Schmerzen lindern und Entzündungen verhindern.


Sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) werden besonders häufig eingesetzt, weil sie gleichzeitig entzündungshemmend und schmerzstillend wirken. Am einfachsten ist die Anwendung als Gel, Creme oder Salbe, weil Sie das Medikament so einfach großflächig auf die betroffenen Gelenkzonen auftragen können.


Stärker wirkt allerdings die orale Einnahme von NSAR in Form von Tabletten. Wenn Gels, Cremes und Salben also nicht mehr ausreichen, ist dies der nächste Schritt. Allerdings können NSAR bei langfristiger Einnahme negative Nebenwirkungen auf die Magenschleimhaut haben. Deshalb werden oft begleitend Magenschutztabletten verschrieben.


Kortison kann in Form von Corticosteroiden ebenfalls kurzfristig als Schmerzmittel verschrieben werden. Üblicherweise werden solche Medikamente ausschließlich zur akuten Behandlung stark schmerzhafter Phasen eingesetzt, da Corticosteroide ebenfalls starke Nebenwirkungen haben können.


Einen anderen Ansatz verfolgt die Arthrose-Behandlung mit Glucosamin oder Hyaluronsäure. Beide Wirkstoffe sind natürliche Bestandteile der Gelenke. Die zusätzliche Gabe soll also in erster Linie die Versorgung der Gelenke verbessern. Die Studienlage zur Wirksamkeit dieser Stoffe bei Arthrose ist bis heute umstritten. Sie werden aber seit langem eingesetzt – und zwar vor allem dann, wenn NSAR nicht oder nicht mehr zum Einsatz kommen können. Starke Nebenwirkungen sind unwahrscheinlich, doch mit Hinblick auf die umstrittene Wirksamkeit sollte der Einsatz wohlüberlegt sein.


Selten kommen Opioide zum Einsatz, um Arthrose-Schmerzen zu lindern. Diese starken Schmerzmittel kommen erst dann in Frage, wenn der Leidensdruck sehr hoch ist. Opioide dürfen nur kurzfristig eingesetzt werden, weil der langfristige Konsum oft zur Abhängigkeit führt.



Coxibe / Cox-2-Hemmer bei Arthrose

Zu den relevantesten NSAR bei Arthrose zählen die sogenannten Cox-2-Hemmer (auch Coxibe oder Cox-2-Inhibitoren). Diese Medikamentengruppe ist in verschiedenen Präparaten erhältlich, teilweise auch rezeptfrei.



Hausmittel und Naturheilmittel

Es kursieren zahllose Naturheilmittel und andere alternative Methoden zur Behandlung von Arthrose. Einen zweifelsfreien medizinischen Nachweis für deren Wirksamkeit gibt es allerdings für keines dieser Mittel. Deshalb sollten Sie Naturheilmittel gegen Arthrose immer nur als Ergänzung sehen, nicht als Ersatz für Medikamente.


Oft verwendet werden Präparate aus Teufelskralle oder Hagebutte, Tees aus Brennnessel, Weide oder Löwenzahn, sowie Salben mit Beinwell oder Cayennepfeffer.


Akupunktur kann bei Arthrose-Beschwerden helfen. Sie gilt als nebenwirkungsarm und wird bei medizinischer Notwendigkeit wahrscheinlich von Ihrer Krankenkasse bezahlt.



Wichtiger Hinweis:

Keine Selbst-Therapie ohne ärztliche Diagnose

Auch pflanzliche Wirkstoffe sollten Sie nur in Absprache mit einem Arzt einnehmen. Und niemals, ohne eine genaue Diagnose zu kennen. Denn falls die Arthrose zum Beispiel von einer Fehlstellung kommt können Sie mit Naturheilmitteln kaum etwas erreichen und verlieren wertvolle Zeit.



Krankengymnastik und Ergotherapie

Wenn die Beweglichkeit abnimmt und es für Arthrose-Patienten schwieriger wird, sich selbst in Bewegung zu halten, wird Krankengymnastik zu einer relevanten Alternative. Mit Unterstützung der Therapeuten trainieren Sie die Beweglichkeit der betroffenen Gelenke mit gezielten Übungen. Um Schmerzen hierbei zu vermeiden, wird bei diesen Übungen möglichst wenig Druck auf die Gelenke ausgeübt.


Zu den Methoden der Physiotherapie gehören neben körperlichen Übungen auch Massagen sowie Wärme- und Kältebehandlungen.


Ergotherapie wird interessant, wenn die Arthrose in den Händen das Greifen erschwert. Denn bei der Ergotherapie geht es darum, gezielt alltägliche Verrichtungen zu üben und zu lernen, wie Sie sich dabei Beschwerden ersparen können. Das ergotherapeutische Training in Kombination mit speziellen Arthrose Hilfsmitteln kann Ihnen viel Leichtigkeit und Selbständigkeit zurückgeben.


Wann Wärme, wann Kälte?

Ein altes Hausmittel gegen Gelenkschmerzen sind warme Wickel oder andere Wärmebehandlungen. Die wirken aber nur, solange das Gelenk nicht entzündet ist. Bei Entzündungen hilft eher Kälte.



Operationen gegen Arthrose

Leichte Operationen werden über Arthroskopie (Gelenkspiegelung) unter lokaler Betäubung durchgeführt. Bei dieser Methode werden eine Kamera und feine Instrumente über kleine Schnitte am Gelenk eingeführt. Durch dieses minimalinvasive Verfahren wird der Patient geschont und erholt sich in kürzester Zeit von dem Eingriff.


Über Arthroskopie möglich sind:


  • Entfernung von entzündetem Gewebe oder losen Knorpelstückchen

  • Knorpeltransplantation: Bei der autologen Chondrozyten-Transplantation (ACT) werden körpereigene Knorpelzellen entnommen, vermehrt und dann wieder eingesetzt.

  • Mikrofrakturierung: Kleine Löcher werden in den Knochen unter dem Knorpel gebohrt, damit im Heilungsprozess neue Knorpelzellen entstehen können.


Schwerwiegendere Eingriffe kommen erst in Frage, wenn die Schmerzen sehr groß sind und auf einem anderen Weg keine Verbesserung mehr zu erwarten ist.



Aufwändige Arthrose Operationen sind:


  • Gelenkkorrektur (Umstellungsosteotomie): Diese Methode kann sinnvoll sein, wenn die Arthrose durch eine Fehlstellung entstanden ist. Die Knochen auf beiden Seiten werden neu justiert, um die Reibung zu vermeiden.


  • Gelenkimplantation (Endoprothese): Wenn das Gelenk gar nicht mehr zu retten ist, kann ein künstliches Gelenk (Prothese) Sie dauerhaft von großen Schmerzen erlösen. Dabei gibt es Teilkunstgelenke und Vollkunstgelenke. Allerdings halten die Implantate nur ungefähr 15 bis 20 Jahre.


  • Gelenkversteifung (Arthrodese): In einigen Fällen sind Implantate nicht möglich. Dann gibt es die Möglichkeit, die Gelenkfunktion aufzugeben und das Gelenk außer Kraft zu setzen, um die Beschwerden zu lindern.






Hilfsmittel


Die meisten Arthrose Hilfsmittel richten sich entweder an Menschen mit Problemen bei der Fortbewegung oder an Patienten mit Arthrose in Händen und Fingern, die Probleme mit dem Greifen haben.


Bei Handgriffen helfen:


  • Greifhilfen

  • Arthrose-Besteck

  • Glasöffner, Deckelöffner und Dosenöffner

  • Elastische Schuhbänder

  • Stabilisierende Schienen

  • Arthrose-Handschuhe



Bei der Fortbewegung helfen:


  • Arthrose-Schuhe oder -Einlagen

  • Gehhilfen (Gehstock, Vierpunktstock)

  • Stützverbände und Bandagen

  • Rollator

  • Rollstuhl

  • Treppenlift (kein offizielles Hilfsmittel)






Vorbeugung


Gelenkverschleiß ist eine wahre Volkskrankheit und gerade im Alter steigt das Risiko für Arthrose. Wenn Sie aber noch gesund sind, können Sie einiges tun, um frei von Gelenkbeschwerden zu bleiben.


Diese Tipps helfen bei der Arthrose-Prophylaxe:


  • Bewegen Sie sich regelmäßig (zum Beispiel Radfahren oder Schwimmen).

  • Achten Sie darauf, Ihre Gelenke nicht einseitig stark zu belasten.

  • Vermeiden Sie Fehlhaltungen (zum Beispiel durch hohe Schuhe oder stundenlanges Sitzen).

  • Ernähren Sie sich ausgewogen und versuchen Sie, Ãœbergewicht zu vermeiden.

  • Konsumieren Sie nicht übermäßig viel Alkohol und verzichten Sie auf Tabak.


Bewegung in den Alltag integrieren

Am wirksamsten ist Arthrose-Prophylaxe, wenn Sie bei den kleinen Gewohnheiten ansetzen. Wenn Sie zum Beispiel viel in einer bestimmten Haltung arbeiten, sollten Sie sich angewöhnen, kleine Pausen zu machen und sich zu bewegen. So können die Gelenke sich direkt erholen.






Grad der Behinderung bei Arthrose


Unter Umständen können Menschen mit Arthrose einen Grad der Behinderung beantragen. Beispielsweise im Falle einer Arthrose im Hüftgelenkt oder Kniegelenk, wenn dadurch das Gehvermögen beeinträchtigt wird.






Symptome


Klassische Arthrose-Symptome sind Schmerzen im betroffenen Gelenk. Achten Sie darauf, wann, wie lange und bei welchen Bewegungen die Schmerzen auftreten.


Typische Arthrose-Schmerzen sind:


  • Kennzeichnend für Arthrose in einer frühen Phase sind Anlaufschmerzen, also Schmerzen, die in den ersten Sekunden einer Bewegungsphase auftreten und dann nachlassen.


  • Charakteristisch für eine frühe bis mittlere Phase von Arthrose sind zusätzliche Belastungsschmerzen, die erst nach einer etwas längeren Belastung auftreten.


  • In einer späteren Phase treten dann dauerhafte Schmerzen und Gelenksteife auf.


Weitere Begleiterscheinungen sind Gelenkschwellungen und Muskelverspannungen um das betroffene Gelenk herum.


Wichtiger Hinweis:

Klären Sie die Ursache mit einem Arzt

Gelenkschmerzen können auch andere Ursachen haben, wie zum Beispiel eine rheumatoide Arthritis. Bei einem Anfangsverdacht auf Arthrose sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, um sich untersuchen zu lassen.



Arthrose bei anderen Personen erkennen

Manche Personen verschweigen ihre Beschwerden, weil sie befürchten, bemitleidet oder von anderen bevormundet zu werden. Andere nehmen die schleichend eintretenden Symptome selbst kaum wahr. Unbehandelte Schmerzen werden aber mit der Zeit immer schlimmer, deshalb sollten Sie das Thema direkt ansprechen, wenn Sie folgende Anzeichen wahrnehmen:


  • Person vermeidet Handlungen, die bestimmte Gelenke belasten

  • Person reibt wiederholt bestimmte Gelenke

  • Person nimmt eine Schonhaltung ein oder zeigt kompensierende Bewegungen





Diagnose


Arthrose ist eine weit verbreitete Krankheit, mit der auch Ihr Hausarzt vertraut sein sollte. Außerdem kennt Ihr Hausarzt im Idealfall mögliche Vorerkrankungen oder Verletzungen und ist deshalb ein guter erster Ansprechpartner. Zur weiteren Behandlung wird er Sie möglicherweise an einen Orthopäden oder einen anderen Spezialisten überweisen.



Hauptuntersuchung der Gelenkbeschwerden

Bei Gelenkbeschwerden, die den Verdacht auf eine Arthrose nahelegen, sind das Patientengespräch und die körperliche Untersuchung die wichtigsten Mittel.


Der Arzt wird Sie fragen, wann und wo Versteifungen und Schmerzen auftreten. Er wird Sie nach möglichen Vorerkrankungen fragen und versuchen, bestimmte Ursachen auszuschließen. Er wird auch das betroffene Gelenk untersuchen und dessen Beweglichkeit prüfen. Dabei kann eine Ultraschall-Untersuchung helfen.


Viele Menschen haben Arthrose, aber keinerlei Beschwerden. In diesen Fällen ist zwar Prophylaxe ratsam, aber eine intensive Behandlung nicht notwendig. Deshalb ist eine ganzheitliche Untersuchung wichtig, die sich nicht nur auf Röntgen-Befunde und MRT stützt.



Weitere Verfahren der Arthrose Diagnostik

Sind aus Sicht des Arztes noch Fragen offen, kommen aufwändigere Methoden zum Einsatz. Dazu gehören Röntgen, MRT (Magnetresonanztomographie) und CT (Computertomographie) als bildgebende Verfahren. Diese Verfahren machen sichtbar, wie weit eine Arthrose bereits fortgeschritten ist.


Eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) kommt in der Regel nur zum Einsatz, wenn akuter Behandlungsbedarf besteht. Dabei wird durch einen kleinen Schnitt eine Kamera ins Gelenk eingeführt, um den Gelenkschaden direkt zu sehen und zu behandeln. Für die Diagnose allein lohnt sich dieser Eingriff in der Regel nicht.


Eine Knochenszintigraphie bei Arthrose wird von einigen Ärzten eingesetzt, wenn Veränderungen an der knöchernen Struktur sichtbar gemacht werden sollen. Das ist eher bei fortgeschrittener Arthrose der Fall. Außerdem wird diese Methode manchmal zur Vorbereitung von Prothesen-OPs angewandt.


In Einzelfällen sind Labortests notwendig, bei denen Blut, Urin oder Gelenkflüssigkeit untersucht wird. Oft geht es darum, einen Verdacht auf eine andere Erkrankung zu prüfen.



Unterschied Arthrose und Arthritis

Arthritis und Arthrose sind typische Krankheiten im Alter und haben auf den ersten Blick sehr ähnliche Symptome. Doch die Ursachen, Therapien und Behandlungen unterscheiden sich stark. Deshalb muss unbedingt ein Arzt feststellen, an welcher Gelenkerkrankung Sie leiden.






Formen von Arthrose


Arthrose ist nicht gleich Arthrose. Je nachdem, welches Gelenk oder welche Gelenke betroffen sind, sind die Beschwerden und die damit verbundenen Einschränkungen sehr unterschiedlich.



Monarthrose und Polyarthrose

Die Unterscheidung von Monarthrose und Polyarthrose ist sehr simpel:


  • Monarthrose: Ein Gelenk (oder Gelenkpaar) ist betroffen.

  • Polyarthrose: Mehrere unterschiedliche Gelenke sind betroffen.



Arthrose-Formen nach dem betroffenen Gelenk

Jedes Gelenk im Körper kann von Arthrose betroffen sein. Mit Abstand am häufigsten sind es die Knie- oder Hüftgelenke, doch auch viele andere Arthrosen treten einigermaßen häufig auf.


Die wichtigsten Arthrose-Formen und die Fachbegriffe.



Betroffene Gelenke
Fachbegriff

Knie

Gonarthrose

Hüftgelenk

Coxarthrose

Daumensattelgelenk

Rhizarthrose

Handwurzelknochen

STT-Arthrose

Fingermittelgelenke

uchard-Arthrose

Fingerendgelenke

Heberden-Arthrose

Wirbelsäule

Spondylarthrose oder Facettengelenksarthrose

Halswirbelsäule

Unkarthrose

Schulter

Omarthrose

Zehengelenke

Hallux rigidus

Oberes Sprunggelenk

Arthrose des Talocrulargelenks

Unteres Sprunggelenk

Arthrose des Talotarsalgelenks

Ellenbogen

Cubitalarthrose

Kiefergelenk

Kiefergelenksarthrose






Verlauf: Vier Stadien der Arthrose


Arthrose ist oft eine Folge von Verschleiß, deshalb entsteht sie meistens über einen längeren Zeitraum hinweg und entwickelt sich fortlaufend weiter. Ärzte unterscheiden deshalb vier Arthrose-Stadien.



Arthrose Stadium 1: Stille Arthrose

Der Gelenkknorpel ist bereits leicht in Mitleidenschaft gezogen, doch das ist oft nur durch bildgebende Verfahren wie Röntgen zu erkennen. Denn die Schmerzen und Beeinträchtigungen sind gering oder nicht vorhanden.



Arthrose Stadium 2: Ruhende Arthrose

Die Beschwerden werden jetzt stärker und regelmäßiger, weil der Gelenkknorpel stellenweise so geschädigt ist, dass er den Druck schlechter verteilt. Es treten aber noch keine Entzündungen auf.



Arthrose Stadium 3: Aktivierte Arthrose

In diesem Stadium finden durch die Entzündung deutliche Veränderungen statt, die mit starken Beschwerden einhergehen. Der Knorpel ist sehr stark beschädigt und der Gelenkspalt wird immer schmaler.


Der Körper reagiert, indem er knöcherne Auswüchse bildet, um den Druck auf das Gelenk mit mehr Fläche auffangen zu können. Das beeinträchtigt aber die Beweglichkeit und begünstigt weitere Entzündungen. Die Entzündungen und der fortschreitende Knorpelschaden führen zu starken Schmerzen.



Arthrose Stadium 4: Arthrosis deformans

In diesem Endstadium von Arthrose hat sich der Knorpel größtenteils aufgelöst, sodass die Knochen direkt aufeinander liegen. Die Gelenke sind dadurch sehr unbeweglich und verursachen sehr starke Schmerzen. Die Knochen auf beiden Seiten des Gelenks sind stark verformt, oft mit neu entstandenen Auswüchsen (Osteophyten).




Pflegegrad bei Arthrose

Ob Sie mit Arthrose Anrecht auf einen Pflegegrad und damit verbundene Leistungen der Pflegekasse haben, hängt davon ab, welche Gelenke wie stark betroffen sind und wie sehr Sie dadurch im Alltag eingeschränkt werden. In jedem Fall sollten Sie Ihren Anspruch rechtzeitig prüfen, bevor finanzielle Belastungen durch die Arthrose auf Sie zukommen.


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