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Cholesterol

Beschreibung


Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die lebenswichtig für den Menschen ist, da sie wichtige Aufgaben im gesamten Organismus erfüllt. Cholesterin ist z.B. maßgeblich am Aufbau der Zellmembran sowie an vielen Stoffwechselvorgängen des Gehirns beteiligt. Gleichzeitig ist Cholesterin im Körper ein wichtiger Ausgangsstoff für die Produktion von Gallensäuren zur Fettverdauung sowie für die Bildung von Vitamin D und bestimmten Hormonen (z.B. Östrogen, Testosteron und Cortisol, das als Stresshormon fungiert und für viele Körperfunktionen essenziell ist).






Aufgaben & Funktionen


Das körpereigene Cholesterin, auch Cholesterol genannt, wird überwiegend in der Leber produziert oder über die Nahrung aufgenommen. Über den Blutstrom gelangt es zu den anderen Organen. An seinem Zielort angekommen, erfüllt Cholesterin verschiedene wichtige Aufgaben:


  • Cholesterin ist ein notwendiger Baustein der Zellmembranen aller Körperzellen.


  • Auch bei der Verdauung ist die Substanz unverzichtbar: Sie wird zum Beispiel zur Bildung der Gallensäurenbenötigt.


  • Darüber hinaus spielt Cholesterin bei der Produktion von wichtigen Hormonen eine essenzielle Rolle.Hierzu zählen zum Beispiel Cortisol, Testosteron und Östrogen. Ersteres wird in der Nebennierenrinde hergestellt und nimmt unter anderem Einfluss auf den Kreislauf. Beim Testosteron handelt es sich um ein männliches Sexualhormon. Das Östrogen hingegen nimmt als Geschlechtshormon vor allem bei Frauen eine wichtige Funktion ein.

Entstehung des Cholesterols: Zelle, Zellmembran, Cholesterin

Cholesterin ist in die äußere Hülle (Membran) aller Körperzellen eingebettet. Dadurch beeinflusst es die Zähflüssigkeit (Viskosität) der Zellmembran, die das Innere der Zelle vom äußeren Milieu abschirmt. Die blau gefärbte Struktur ist ein Transportkanal, über den ein Stoffaustausch zwischen dem inneren und dem äußeren Bereich der Zelle stattfinden kann.


Cholesterin hat also durchaus eine Daseinsberechtigung. Gesundheitsschädigend ist es nur dann, wenn das empfindliche Gleichgewicht zwischen der Bildung und dem Abbau von Cholesterin gestört ist. Normalerweise reguliert der menschliche Körper die Cholesterinreserven sehr genau und kann den Eigenbedarf auch ohne äußere Zufuhr über die Nahrung decken. Essen wir beispielsweise wenig cholesterinhaltige Lebensmittel wie Eier oder Butter, bildet der Körper selbst mehr davon. Andersherum funktioniert dieses Prinzip auch: Nimmt der Körper viel Cholesterin über die Nahrung auf, sinkt die Eigenproduktion. Wenn dieser körpereigene Regulationsmechanismus, der auch durch genetische Faktoren oder andere Stoffwechselstörungen beeinflusst wird, nicht mehr funktioniert, steigt der Cholesterinanteil im Blut.






HDL & LDL


Unser Blut besteht zu rund 90 Prozent aus Wasser. Auf den ersten Blick scheint es daher kein geeignetes Transportsystem für das in der Leber gebildete Cholesterin zu sein, denn fetthaltige Substanzen (zum Beispiel Olivenöl oder eben auch das Cholesterin) lösen sich nicht in Wasser. Hier greift der Körper auf einen Trick zurück: Er umschließt die fettähnliche Substanz mit einer Hülle aus sogenannten Lipoproteinen und schickt es verpackt auf die Reise.


Lipoproteine bestehen aus Eiweißen (Proteinen) und Fetten (Lipiden). Mediziner unterteilen zwei Lipoprotein-Arten, die als Transportvehikel des Cholesterins dienen.


Sie unterscheiden sich in erster Linie durch ihren Lipidanteil:


  • High Density Lipoproteine (HDL) (geringer Lipidanteil)

  • Low Density Lipoproteine (LDL) (hoher Lipidanteil)


Das Gesamtcholesterin setzt sich aus den beiden „Gegenspielern“ LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin sowie aus anderen Partikeln zusammen. LDL transportiert Cholesterin von der Leber zu den anderen Organen, während das HDL überschüssiges Cholesterin zurück zur Leber bringt, wo es abgebaut wird. Wenn das LDL-Cholesterin steigt, kommt es auch zur Erhöhung des Gesamtcholesterins.






Ursachen


Verschiedene Ursachen können zu einem erhöhten Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämie) führen.


In zwei Gruppen eingeteilt sind dies:



1. Zusätzliche Faktoren bzw. Erkrankungen (sekundäre Hypercholesterinämie)

Etwa 70% aller erhöhten Cholesterinspiegel (Hypercholesterinämien) sind nicht vererbt, sondern Folge anderer Faktoren oder Krankheiten, d.h. sie sind sekundär bedingt (so genannte sekundäre Hypercholesterinämie).


Zu den Ursachen zählen:


  • falsche und zu fettreiche Ernährung, das heißt  zu viel gesättigte Fettsäuren und Transfettsäuren, zu wenig mehrfach ungesättigte Fettsäuren, zu wenig Omega-3-Fettsäuren und zu wenig Ballaststoffe.


  • Krankheiten, z.B. Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose), Magersucht (Anorexie), Porphyrie, Gallengangsverschluss, Nierenleiden (nephrotisches Syndrom), Zuckerkrankheit (Diabetes), Alkoholabhängigkeit, Hashimoto-Thyreoiditis und als Nebenwirkung von Medikamenten wie Cortison oder anderen Hormonen. Auch manche Tabletten zur Behandlung von Bluthochdruck wie Thiazide oder Betablocker können den Cholesterinspiegel erhöhen. Da hoher Blutdruck zusätzlich das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöht, sollten Menschen, die gleichzeitig an Hypertonie und an hohen Cholesterin erkrankt sind, sich in die Behandlung von Ärzten begeben, die Erfahrung mit solchen Erkrankungen haben.



2. Geerbte Fettstoffwechselstörung (primäre oder familiäre Hypercholesterinämie)

Menschen mit einer genetischen Veranlagung zu erhöhten Cholesterinwerten fehlen rund die Hälfte oder sogar alle Bindungsstellen (Rezeptoren) für Fettstoffe, an die unter anderem das LDL-Cholesterin aus dem Blut andocken muss, um in die Zelle aufgenommen zu werden. Wenn es an diesen Rezeptoren mangelt, kann das LDL-Cholesterin (LDL-C) nicht ausreichend aus dem Blut gefiltert werden. In der Folge sammelt es sich im Blut an, der Cholesterinspiegel steigt – und mit ihm das Risiko für Arterienverkalkung (Atherosklerose) und weitere Erkrankungen.


Genetische Faktoren spielen zwar bei den meisten Fettstoffwechselstörungen eine Rolle. Allerdings kommen sie häufig erst bei einer ungesunden Lebensweise – mit einer unausgewogenen, einseitigen Ernährung, Übergewicht oder Bewegungsmangel – zum Tragen.



3. Heterozygote Familiäre Hypercholesterinämie (heFH)

Patienten mit einer erblich bedingten Erhöhung des Cholesterins haben in bereits relativ jungen Jahren (vor dem 55. bis 60. Lebensjahr) ein 10-fach erhöhte Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall und sollten sich deshalb in die Behandlung von Ärzten begeben, die Erfahrung mit erblichen Fettstoffwechselstörungen haben. Mitglieder der deutschen Lipidliga bieten Cholesterin-Spezial-Sprechstunden für Patienten mit angeborener Cholesterinerhöhung an.


Leider werden in Deutschland immer noch nur ca. 15% aller Patienten mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie durch die richtige Diagnostik identifiziert. Meist wird an diese angeborene Stoffwechselstörung erst gedacht, wenn Patienten in jungen Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten haben. Wenn das LDL-Cholesterin über 190 mg/dl erhöht ist oder wenn nahe Verwandte frühzeitig an einer Herzkreislauferkrankung erkrankt waren, sollte eine angeborene Stoffwechselstörung wie die heterozygote familiäre Hypercholesterinämie unbedingt ausgeschlossen werden.


Experten gehen inzwischen davon aus, dass die Häufigkeit dieses Gendefektes in Europa 1:150 bis 1:250 ist. Das bedeutet, dass in Europa etwa jeder 200. Mensch diese gefährliche Erbanlage in sich hat, aber nur jeder fünfte Betroffene weiß von seiner Erkrankung. Deshalb ist es wichtig, dass jeder seine Cholesterinwerte überprüfen lässt.


Die Risikobestimmung nach SCORE oder PROCAM kann bei diesen Patienten nur eingeschränkt verwendet werden, weil die Risikoberechnung sich auf die nächsten 10 Jahre und nicht auf das Lebenszeitrisiko bezieht. Das auf lange Sicht deutlich erhöhte Risiko wird deshalb trotz hoher LDL-Cholesterinwerte bei jungen Patienten mit heFH unterschätzt. Bei Verdacht auf eine erblich bedingte Fettstoffwechselstörung empfiehlt die Deutsche Lipidliga, Genuntersuchungen (LDL-Rezeptor, Apo B und PCSK9) durchführen zu lassen. Durch diese Untersuchungen gelingt es zu fast 90%, den zugrundeliegenden Gendefekt zu finden. Meist ist die Ursache eine Mutation im Gen des LDL-Rezeptors, wodurch der Abbau des LDL-Cholesterins in der Leber behindert wird.


Die heterozygote familiäre Hypercholesterinämie (heFH) darf nicht verwechselt werden mit der homozygoten familiären Hypercholesterinämie (hoFH). Diese Erbkrankheit ist glücklicherweise extrem selten und kommt Schätzungen zur Folge nur in einer Häufigkeit von 1:160.000 bis 1:300.000 vor. Die meisten Patienten mit hoFH haben bereits in sehr jungen Jahren einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sowie einen Herzklappenfehler (Aortenstenose) und sterben im Alter von 20 bis 30 Jahren. Die Behandlung dieser Patienten sollte möglichst schon im frühen Kindesalter unter der Kontrolle von Cholesterin-Spezialisten begonnen werden.



Die Cholesterin & Co Patientenorganisation (CholCO) empfiehlt, schon bei Kindern die Blutfette bestimmen zu lassen, um angeborene Fettstoffwechselstörungen frühzeitig erfassen zu können.






Auffällige Cholesterinwerte


Patienten sollten den Rat von Cholesterin-Experten einholen

Zu hohe Cholesterinwerte erhöhen zwar das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, aber bei jedem Menschen wirkt sich zu hohes Cholesterin anders aus. Auf der einen Seite gibt es Menschen, die haben bei nur gering erhöhten Cholesterinwerten deutliche Verkalkungen der Gefäße, auf der anderen Seite gibt es aber auch Menschen, die trotz eines sehr hohen Cholesterinspiegels eine nur geringe Arteriosklerose haben.


Mit einer Messung der Intima-Media-Dicke (IMD) der Halsschlagadern anhand einer Doppler-Sonographie kann z. B. das Herz-Kreislauf-Risiko besser abgeschätzt werden. Im Rahmen eines Herz-Gefäß-Checks kann zusätzlich die Elastizität der Adern anhand der Messung der Pulswellengeschwindigkeit und des Augmentationsindexes erfasst werden. Wichtig zur Abschätzung des Risikos ist zudem die Messung des zentralen („aortalen“) Blutdruckes, da dieser dem tatsächlichen Blutdruck in den Gefäßen besser entspricht als der am Oberarm gemessene Blutdruck. Um das individuelle Risiko beurteilen zu können, sollte auch eine Ultraschalluntersuchung der Bauchaorta, ein Belastungs-EKG, eine Stress–Echokardioraphie und ein Farb-Doppler-Ultraschall der Hals- und Beingefäße zur Darstellung eventueller Ablagerungen (Plaques) durchgeführt werden. In Grenzfällen veranlassen wir zur Entscheidungsfindung ein Herz-CT mit einem Kalzium-Scoring der Herzkranzgefäße bei einem Kooperationspartner.


Hinzu kommen umfangreiche Laborbestimmungen von Spezialwerten wie Apolipoprotein B und Non-HDL-Cholesterin, durch die das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall noch genauer eingeschätzt werden kann. Bei etwa 20 % der Patienten wird durch die alleinige Messung des LDL-Cholesterins das für die Risikobeurteilung wichtige Gesamt-Apolipoprotein B unterschätzt. Dies ist besonders häufig der Fall bei Patienten mit hohen Triglyceriden, Diabetes mellitus, Übergewicht oder sehr niedrigem LDL. In diesen Fällen sollte auf jeden Fall auch Apolipoprotein B und das Non-HDL-Cholesterin bestimmt werden.


Die Untersuchungen des Herz-Gefäß-Checks werden von Privaten Krankenkassen und Beihilfestellen übernommen, da sie den Leitlinien und Empfehlungen der European Society of Cardiology (ESC) und der European Artherosclerosis Society (EAS) folgen.


Hohe Cholesterinwerte wirken sich bei jedem Menschen anders aus. Nicht selten haben Patienten trotz hoher Cholesterinwerte gute Gefäße. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Menschen, bei denen ein nur geringfügig erhöhter Cholesterinspiegel zu schweren Verkalkungen geführt hat. Die Entscheidung für oder gegen Medikamente muss deshalb vom individuellen Risiko und nicht alleine von der Höhe des Cholesterinwertes abhängig gemacht werden.



Gesunde Menschen mit niedrigem Risiko

Ein niedriges Risiko liegt vor, wenn das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in den nächsten 10 Jahren zu bekommen unter 1% liegt. Das Risiko kann mit einem SCORE (Systematic Coronary Risk Estimation) errechnet werden. Die verbreitesten Score-Systeme sind der ESC-SCORE und der PROCAM-SCORE (Prospective Cardiovascular Munster Study).


Allerdings berücksichtigen die SCORE-Systeme einige Faktoren und Krankheiten nicht, die in die Risikobeurteilung einbezogen werden sollten:


  • körperliche Aktivität

  • psychosozialer Stress

  • Vorhofflimmern

  • Schlaf-Apnoe-Syndrom

  • Herzwandverdickung

  • Nierenerkrankungen

  • Psychische Erkrankungen wie Depression

  • Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis


Für gesunde Menschen mit niedrigem Risiko gelten folgende Richtwerte:


  • Gesamtcholesterin <190 mg/dl = 5,0 mmol/l

  • LDL <116 mg/dl = 3,0 mmol/l

  • HDL mindestens 40 mg/dl (Männer) bzw. 48 mg/dl (Frauen)

  • Triglyzeride <150 mg/dl = 1,69 mmol/l



Menschen mit mittlerem Risiko

Ein mittleres Risiko liegt vor bei Patienten, die bei der Risiko-Profil-Bestimmung ein 10 Jahres-Risiko von 1 bis 5% für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall haben.


Bei einem mittleren Risiko gelten folgende Richtwerte:


  • Gesamtcholesterin <190 mg/dl = 5 mmol/l

  • LDL <100 mg/dl = 2,6 mmol/l

  • HDL mindestens 40 mg/dl (Männer) bzw. 48 mg/dl (Frauen)

  • Apolipoprotein A1 >120 mg/dl (Frauen >140 mg/dl)

  • Triglyzeride <150 mg/dl = 1,69 mmol/l

  • Non-HDL-Cholesterin <130 mg/dl

  • Apolipoprotein B < 100 mg/dl



Menschen mit hohem Risiko

Bei einem hohen Risiko sollte Ihr LDL-Cholesterin auf unter 70 mg/dl (1,8 mmol/l) gesenkt werden. Von einem hohen Risiko spricht man, wenn das Risiko einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in den nächsten 10 Jahren zu bekommen 5 bis 10% beträgt.


In diese Gruppe zählt man auch Menschen mit angeborener familiärer Cholesterinerhöhung, Diabetes mellitus (ohne Endorganschaden oder weiteren kardiovaskulären Risikofaktoren), Patienten mit einer mäßigen Nierenschwäche (GFR 30–59), Raucher, Menschen mit massiver Hypertonie  (mehr als 180/110), stark erhöhten Triglyzeriden (über 310 mg/dl) oder niedrigen HDL-Werten. Wenn Eltern oder Geschwister einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in einem Alter unter 60 Jahren erlitten haben, geht man auch von einem hohen Risiko aus.


Bei Patienten mit hohem Risiko sollte der LDL-Cholesterinwert unter 70 mg/dl gesenkt werden. Bei einem vor der cholesterinsenkenden Therapie erhöhten LDL von 100–200 mg/dl wird eine Senkung des LDL um mehr als 50% empfohlen. So sollte z. B. dann ein LDL-Wert von 160 mg/dl auf mindestens 80 mg/dl vermindert werden.


Bei einem hohen Risiko gelten folgende Richtwerte:


  • Gesamtcholesterin <190 mg/dl = 5 mmol/l

  • LDL <70mg/dl = 1,8 mmol/l (oder Senkung um 50%)

  • HDL mindestens 40 mg/dl (Frauen: 48 mg/dl)

  • Apolipoprotein A1 >120 mg/dl (Frauen >140 mg/dl)

  • Triglyzeride <150 mg/dl = 1,69 mmol/l

  • Non-HDL-Cholesterin <100 mg/dl

  • Apolipoprotein B <80 mg/dl



Menschen mit sehr hohem Risiko

Noch niedrigere Zielwerte werden angestrebt bei Patienten mit einem 10-Jahresrisiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall über 10%. Wer schon einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder auch nur eine TIA (Transitorisch ischämische Attacke) gehabt hat, zählt ebenfalls zu den Menschen mit sehr hohem Risiko. Zu dieser Gruppe gehören auch Menschen, die eine koronare Herzkrankheit (KHK, Herzkranzgefäßerkrankung), eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (Durchblutungsstörung der Beine), eine Erweiterung der Bauchaorta (Aortenaneurysma), eine schwere Nierenschwäche (GFR unter 30 ml), eine Einengung der Halsschlagader (Carotisstenose) oder Diabetes mellitus mit Folgeschäden (z. B. Eiweiß im Urin) haben. Wenn Diabetiker rauchen oder zusätzlich hohen Blutdruck haben, besteht ebenfalls ein sehr hohes Risiko.


Folgende Befunde im Herz-Gefäß-Check führen zur Eingruppierung in diese Höchstrisikogruppe:


  • Ausgeprägte Plaques (Verkalkungen) in den Hals- oder Leistengefäßen

  • Erhöhte Pulswellengeschwindigkeit der Gefäße

  • Kalzium-Score über 100 im Herz-CT


Bei einem sehr hohen Risiko sollte das LDL-Cholesterin auf unter 55 mg/dl (1,4 mmol/l) oder um mindestens 50% gesenkt werden. Das bedeutet, dass bei einem LDL-Wert von 120 mg/dl ohne Therapie ein LDL-Wert von unter 60 mg/dl angestrebt werden sollte.


Bei sehr hohem Risiko gelten folgende Richtwerte:


  • Gesamtcholesterin <180 mg/dl = 4,64 mmol/l

  • LDL <55 mg/dl = 1,4 mmol/l (oder Senkung um 50%)

  • HDL mindestens 40 mg/dl (Frauen: 48 mg/dl)

  • Apolipoprotein A1 >120 mg/dl (Frauen >140 mg/dl)

  • Triglyzeride <150 mg/dl = 1,69 mmol/l

  • Non-HDL-Cholesterin <85 mg/dl

  • Apolipoprotein B <60 mg/dl


Wenn es innerhalb von zwei Jahren trotz Therapie zu einem zweiten Ereignis wie Herzinfarkt oder Schlaganfall kommt, sollte das LDL sogar unter 40 mg/dl (1,0 mmol/l) gesenkt werden.



Übersicht der LDL-Cholesterin-Zielwerte
  • Niedriges Risiko: LDL <116 mg/dl

  • Mittleres Risiko: LDL <100 mg/dl

  • Hohes Risiko: LDL <70 mg/dl

  • Sehr hohes Risiko: LDL <55 mg/dl

  • Nach zweitem Ereignis: LDL <40 mg/dl



Wenn die Cholesterinwerte zu niedrig ausfallen

Zu niedrige Cholesterinwerte können demgegenüber auftreten aufgrund:


  • einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)

  • von Krebserkrankungen

  • schwerer Leberschäden

  • einer Mangelernährung

  • von Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa


Insofern können zu niedrige Cholesterinwerte auch Anzeichen für eine Erkrankung sein und bedürfen auch ärztlicher Abklärung. 






Risiken


Menschen mit erhöhten Triglyzeridwerten (Hypertriglyzeridämie) haben wie Menschen mit hohen Cholesterinwerten auch ein erhöhtes Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten, denn erhöhte Triglyceridspiegel tragen ebenfalls zur Entstehung von Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und Folgeerkrankungen bei. Vor allem in Verbindung mit niedrigen HDL-Spiegeln ist ein erhöhter Triglyzeridspiegel problematisch.


Zu hohe Triglyzeridwerte sind bei übergewichtigen Menschen und Diabetikern ein häufig auftretendes Problem. Zusätzliche Folgen der Hypertriglyzeridämie, die für sich genommen bereits einen Risikofaktor für das Herz- und Gefäßsystem darstellt, sind Fettleber, akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) und bei einer gleichzeitig vorliegenden Hypercholesterinämie ein extrem erhöhtes Risiko für Herzinfarkte. Wie die Hypercholesterinämie können auch erhöhte Triglycerid-Spiegel entweder erblich oder sekundär bedingt sein. Typisch für die familiäre Hypertriglyzeridämie ist, dass in der Familie nicht nur ähnlich hohe Triglyzeridwerte, sondern auch deutlich erniedrigte HDL-Cholesterinwerte im Blut zu finden sind.


Die sekundäre Hypertriglyzeridämie wird verursacht durch:


  • Erkrankungen, wie z.B. Diabetes mellitus, Gicht, Schilddrüsenerkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion bei Hashimoto-Thyreoiditis, Nierenfunktionsstörungen, Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)

  • Alkoholmissbrauch

  • zucker- und fettreiche, ballaststoffarme Ernährung

  • Adipositas, Übergewicht

  • Schwangerschaft

  • Medikamente, wie z.B. gegen hohen Blutdruck, Kortison (Kortikosteroide), Entwässerungsmittel (Diuretika), Antibabypille


Neben der Hypercholesterinämie stellt also auch die Hypertriglyzeridämie einen wichtigen Risikofaktor für die Entstehung einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose) dar, die ernsthafte Erkrankungen von Herz (koronare Herzkrankheit, Schlaganfall, Herzinfarkt) und Gefäßen (arterielle Verschlusskrankheit, „Raucherbein“) zur Folge haben kann.



Rauchen, Bluthochdruck, Bewegungsmangel

Auch andere Faktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Übergewicht und Bewegungsmangel spielen eine Rolle bei der Entstehung von Arteriosklerose und ihren Folgeerkrankungen. Dabei ist und bleibt das Cholesterin von besonders schwerwiegender Bedeutung.Sind Sie Raucher, leiden unter Diabetes mellitus und/oder Stress, haben Herz-Gefäß-Kranke in der Familie oder aus anderen Gründen ein erhöhtes Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, dann sollten Sie ganz besonders auf Ihre Blutfettwerte achten. Dann gelten nämlich noch strengere Zielwerte für Ihren Cholesterinspiegel.



Menopause

Dank der weiblichen Geschlechtshormone haben Frauen bis zur Menopause meist grundsätzlich einen hohen HDL-Wert, der sie bis zu einem gewissen Grad vor Arterienverkalkung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen kann. Mit den Hormonumstellungen der Wechseljahre beginnt das „gute Cholesterin“ (HDL) jedoch auch bei den Frauen zu sinken – so dass das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung auch für Frauen mit dem Einsetzen der Wechseljahre steigt.



Fazit

Auffällige Cholesterinwerte können also viele Ursachen haben. Lassen Sie in jedem Falle Ihren HDL- und LDL-Cholesterinspiegel sowie die Triglyzeridwerte bestimmen. Die alleinige Messung des Gesamt-Cholesterinspiegels ist zu wenig aussagekräftig. Bei erhöhten Cholesterinwerten wird Ihr Internist die zugrundeliegenden Ursachenabklären und bei Bedarf notwendige Therapieschritte einleiten. Lassen Sie sich daher regelmäßig bei einem Spezialisten komplett durchchecken! 






Folgen


Bei erhöhten LDL-Blutspiegeln kann sich Cholesterin vermehrt aus dem Blut in den Gefäßwänden der Arterien einlagern. Zusätzlich folgen weiße Blutkörperchen dem LDL-Cholesterin in die Gefäßwand. Daraufhin verdickt sich die Gefäßwand (es bilden sich so genannte Plaques), so dass sich die Elastizität der Gefäße verringert. Gleichzeitig kommt es durch die Plaques zu einer Gefäßverengung, damit zu einem verminderten Blutfluss durch die betroffenen Gefäße und zu Durchblutungsstörungen. Diesen Prozess bezeichnet man als Arterienverkalkung (Atherosklerose oder Arteriosklerose). Sie ist Teil des natürlichen Alterungsprozesses, ihr jeweiliges Ausmaß hängt aber vornehmlich auch von bestimmten Risikofaktoren ab.   



Wie sich Durchblutungsstörungen auswirken

Artherosklerotische Veränderungen (das heißt Gefäßverengungen aufgrund von Cholesterin-Ablagerungen und Plaques an der Gefäßwand) können sich grundsätzlich in allen Arterien des menschlichen Körpers entwickeln und dann zu Durchblutungsstörungen in den davon betroffenen Geweben oder Organen führen. Von Arteriosklerose betroffen sein können z.B. die Beckenarterien (mögliche Folge: z.B. Erektionsstörungen), das Innenohr (Folge: Schwindel und Tinnitus) oder das Auge (Folge: Sehstörungen). Gefährlich ist die Gefäßverkalkung der Halsgefäße, die mit einer Farbdoppler-Sonographie festgestellt werden kann. Eine Durchblutungsstörung im Gehirn kann sich zunächst schleichend mit Beschwerden wie gelegentlichem Schwindel oder zunehmender Vergesslichkeit äußern.


Aus anfänglichen Durchblutungsstörungen kann sich im Lauf der Zeit eine periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) entwickeln, d.h. ein Verschluss herzferner Arterien in Armen und Beinen, die zu starken Schmerzen beim Gehen führt (so genannte Schaufensterkrankheit). Oder es kommt zu einer koronaren Herzkrankheit (KHK) mit einem Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße, so dass keine ausreichende Blutversorgung des Herzmuskels mehr gewährleistet ist. Mögliche Folgen sind Schmerzen im Brustbereich, insbesondere bei körperlicher Anstrengung (Angina pectoris) oder eine ausgeprägte Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Im schlimmsten Fall drohen Herzinfarkt oder Schlaganfall, die ohne notärztliche Hilfe tödlich enden können oder zu starken Beeinträchtigungen und weiteren gesundheitlichen Auswirkungen führen.


Ursache eines Gefäßverschlusses können nicht nur Gefäßablagerungen (Plaques) aufgrund erhöhter Cholesterinwerte sein, sondern auch ein Blutgerinnsel (Thrombus), die von der Gefäßwand losgerissen im Blutstrom verschleppt werden und dann als Embolie ein Gefäß im Gehirn oder Herzen verstopfen. Fatalerweise geht Gewebe, das von der Blut- und damit auch der Sauerstoffversorgung abgeschnitten ist, recht schnell zugrunde. Herzmuskelzellen sterben nach 20 Minuten ohne Blutversorgung ab, Gehirnzellen bereits nach 3 Minuten.



Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vervielfacht sich

Die typischen Folgererkrankungen einer Arterienverkalkung (Arteriosklerose oder Atherosklerose) wie periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), Herzinfarkt und Schlaganfall können sich aufgrund der gemeinsamen Ursache wechselseitig bedingen und das Erkrankungsrisiko bzw. Sterberisiko um ein Vielfaches erhöhen.


Folgende Zusammenhänge sind leider Fakt:


  • 25 bis 30% der Patienten mit Durchblutungsstörungen der Beine erleiden innerhalb von fünf Jahren einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder sterben an den Folgen artherosklerotischer Gefäßveränderungen.


  • Nach einem Herzinfarkt ist das Risiko, einen weiteren Herzinfarkt, den plötzlichen Herztod oder einen Schlaganfall zu erleiden, dreifach erhöht.


  •  Ein Viertel aller Schlaganfall-Patienten wird innerhalb von zwei Jahren ein weiteres gefäßbedingtes (vaskuläres) Ereignis (z.B. Herzinfarkt oder Schlaganfall) erleiden.



Neben einem erhöhten Cholesterinspiegel (insbesondere LDL-C) wirken sich folgende Faktoren besonders ungünstig auf die Gesundheit der Arterien aus:


  • Übergewicht: Ein Überangebot von Fettstoffen im Blut führt zu umso mehr gefährlichen Ablagerungen an den Gefäßwänden.


  • Diabetes ist eine entzündliche Erkrankung, die zu einer Schädigung der Gefäße und Durchblutungsstörungen führt.


  • Rauchen verengt die Blutgefässe, lässt den Blutdruck ansteigen und erhöht die Herztätigkeit. Damit zählt das Zigarettenrauchen zu den wichtigsten Risikofaktoren für Ablagerungen in den Arterien (Arteriosklerose), Verengung der Herzkranzgefäße (Angina Pectoris), Herzinfarkt, Hirnschlag, Blutgerinnsel in den Venen (Thrombosen) und Herzschwäche. Diese Risikofaktoren verstärken sich, wenn Bewegungsmangel, Stress, Übergewicht oder erhöhter Blutdruck hinzukommen. Bei einem speziellen Raucher-Check können frühzeitig Herz-, Gefäß- und Lungenerkrankungen erfasst werden.


  • Bluthochdruck: Unbehandelt schädigt ein erhöhter Blutdruck auf Dauer die Innenseite der Gefäßwände. Was mit kleinen Defekten beginnt, endet nicht selten mit einer massiven Verengung oder einem Verschluss der betroffenen Gefäße. Zur Behandlung von Bluthochdruck ist oft eine grundsätzliche Umstellung der Lebensgewohnheiten erforderlich - zum Beispiel in Hinblick auf Gewichtsabnahme, Stressabbau, eingeschränkten Kochsalzverbrauch und Verzicht auf das Rauchen.



Erhöhte Cholesterin-Werte nicht isoliert betrachten

Ob ein Cholesterinwert zu hoch ist, hängt zum einen davon ab, zu welcher Risikogruppe man gehört, aber noch viel mehr von der individuellen Risikokonstellation, die in einem Herzkreislauf-Check bestimmt werden kann. Die Cholesterin-Werte dürfen nicht isoliert betrachtet werden. Bei einigen Menschen können auch niedrigere Werte dem Herz-Kreislauf-System schaden – z.B. im Falle einer Vorerkrankung oder einem ungünstigen Verhältnis der verschiedenen Cholesterintypen zueinander. Wie gravierend die Auswirkungen für den Einzelnen sind, lässt sich nur anhand eines umfassenden kompletten Check-ups feststellen.


Manche Mitglieder der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) bieten Spezialsprechstunden für Patienten mit hohen Cholesterinspiegelnan.  






Medikamentöse Therapie


Wenn die alleinige Umstellung auf eine gesunde Ernährungund eine aktivere Lebensweise (inkl. Gewichtsreduktion) sowie die Behandlung einer möglicherweise zugrundeliegenden Grunderkrankung nicht ausreichen, um die Cholesterinwerte nachhaltig zu verbessern, ist eine medikamentöse Therapie angezeigt. Die Palette von cholesterinsenkenden Wirkstoffen ist heutzutage sehr groß und kann an die individuellen Patientenbedürfnisse angepasst werden.



Statine

Simvastatin, Lovastatin, Atorvastatin, Pravastatin, Fluvastatin, Pitavastin und Rosuvastatin sind Medikamente aus der Gruppe der CSE-Hemmer (CSE = Cholesterin-Synthese-Enzym). Statine sind die in der Welt am häufigsten verschriebenen Medikamentengruppe. Bei zu hohen Cholesterinspiegeln sind sie der Standard, an denen sich jedes neue Medikament messen lassen muss. Statine blockieren die körpereigene Produktion von Cholesterin, dadurch nehmen die Zellen vermehrt LDL-Cholesterin (LDL-C) aus dem Blut auf. Sie reduzieren so im Blut das „schlechte“ LDL-Cholesterin, erhöhen das „gute“ HDL-Cholesterin (HDL-C) und senken damit nachweislich das Risiko für Herzinfarkte und weitere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.


Statine senken nicht nur das Cholesterin, sondern sie wirken auch entzündungshemmend und führen zu einer Stabilisierung von Gefäßablagerungen (Plaque-Stabilisatoren). Dadurch vermindert sich die Dicke der Verkalkung zwar nicht, aber durch die Stabilisierung der Oberfläche der Plaques wird die Gefahr von Abrissen der Gefäßablagerungen verringert. Solche Embolien sind nicht selten Ursachen für Herzinfarkt und Schlaganfall.


Eine Analyse von insgesamt 19 Studien anhand eines Cochrane-Review konnte zeigen, dass eine Senkung des LDL-Cholesterins um 40 mg/dl das Risiko für Schlaganfall um 22% und für Herzinfarkt um 27% vermindert. Sogar das allgemeine Sterberisiko (Tod innerhalb der nächsten fünf Jahre, egal wodurch!) sinkt um 10%. Alleine das ist Argument genug, die Einnahme von Statinen zumindest in Erwägung zu ziehen.


Im Allgemeinen werden die Statine entgegen den negativen Berichten in den Massenmedien gut vertragen. Es konnte bewiesen werden, dass Statine keinesfalls - wie von der Laienpresse behauptet - das Risiko für Erkrankungen wie Krebs, Alzheimer, Fettleber, Thrombosen oder Vorhofflimmern erhöht. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Muskelschmerzen, die bei etwa 5-10% der Patienten auftreten. Allerdings bekommen auch 10-15% der mit Placebo behandelten Patienten Muskelschmerzen, wenn sie glauben, sie werden mit Statinen behandelt. Manchmal gelingt es, durch einen Wechsel auf ein anderes Statin und/oder eine geringere Dosis sowie der Einnahme nur jeden zweiten oder dritten Tag die Statin-Myopathie in den Griff zu bekommen. Einer von 100.000 Patienten bekommt eine Rhabdomyolyse. Die Patienten haben massive Muskelschmerzen, im Labor ist in solchen Fällen das Muskelenzym CK (Creatininkinase) 10- bis 40-fach erhöht. Der CK-Wert sollte deshalb bei durch Statine ausgelösten Muskelschmerzen bestimmt werden. Um das Risiko für eine Rhabdomyolyse zu vermindern, sollten Patienten, die gleichzeitig Itraconazole, Ketocanazole, Erythromycin, Clacithromycin, Verapamil, Diltiazem, Amlodipin, Amiadorone oder Grapefruidsaft einnehmen (wird alles über das Cytochrom P450 3 A4 metabolisiert), nur mit Statinen behandelt werden, die von dieser Interferenz nicht betroffen sind. Dies sind Rovustatin, Pravastatin und Pitavastatin.


Statine können in 0,5-2% der Fälle die Leberwerte erhöhen. Eine 2-fache Erhöhung der Leberwerte gilt noch als tolerabel, da bisher in diesen Fällen kein wirklicher Leberschaden nachzuweisen war. Das Diabetesrisiko wird durch Statine minimal gesteigert. Das gesteigerte Risiko beträgt dabei relativ 9%, aber absolut nur 0,2%. Nach einer vierjährigen Behandlung mit Statinen bekommt einer von 255 Patienten einen Diabetes, den er ohne Statine nicht bekommen hätte. Dieses minimal erhöhte Risiko für Diabetes wird aber durch die oben beschriebene deutliche Risikosenkung für Herzinfarkt, Schlaganfall und die Verminderung der allgemeinen Sterblichkeit mehr als kompensiert. Bei den Laborkontrollen unter der Therapie mit Statinen sollten deshalb nicht nur die Cholesterinwerte, sondern weitere Parameter wie die Leberwerte und der Blutzucker kontrolliert werden.



Ezetimib

Unterstützend oder wenn Statine nicht vertragen werden, kann eine Therapie mit Ezetimib in Erwägung gezogen werden. Er hemmt die Verwertung des über die Nahrung zugeführten Cholesterins, es werden bis zu 50% weniger Cholesterin aus dem Dünndarm aufgenommen.Da gleichzeitig aber leider die körpereigene Cholesterin-Produktion in der Leber angeregt wird, kommt es durch Ezetemib in der Summe letztendlich nur zu einer Senkung des Cholesterins um etwa 15 bis 20%. In der IMPROVE-IT-Studie konnte zusätzlich zu einem Statin gegebenes Ezetemib innerhalb eines Zeitraumes von 7 Jahren das LDL um zusätzlich 15-20% gesenkt werden kann. Auch das Risiko für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall wurde geringer.   



Bempedoinsäure

Dieser Wirkstoff hemmt das ATP-Citrat-Lyase (ACL)-Enzym, welches an der Cholesterinsynthese in der Leber beteiligt ist. Die Hemmung geschieht dabei auf einer dem Statin-Zielmolekül vorgelagerten Stufe. Wenn Bempedoinsäure zusätzlich zu Statinen gegeben wird, kommt es zu einer zusätzlichen Reduktion des LDL um 28%. Das Kombinationspräparat Bempedoinsäure und Ezetimib führt zu einer zusätzlichen Senkung um 38%. Bempedosäure erhöht die Plasmakonzentrationen von Statinen, deshalb sollte die Statindosis entsprechend ihrer Wirkungsstärke reduziert werden, z.B. Simvastatin auf 20-40 mg, Atorvastatin auf 20-30 mg oder Rosuvastatin auf 10-20 mg.



PCSK9-Hemmer

Evolocumab (Handelsname: Repatha) und Alirocumab (Handelsname: Praluent) sind Antikörper, die der Patient sich alle 14 Tage mit einem Injektions-Pen unter die Haut spritzt. Bei diesen in 2015 und 2016 zugelassenen Wirkstoffen handelt es sich um sogenannte PCSK9 (Proproteinkonvertase Subtilisin/KexinTyp 9)-Hemmer.


Die PCSK9-Hemmer verhindern den Abbau von LDL-Rezeptoren in der Leberzelle. Die Rezeptoren bleiben frei und können erneut LDL-Cholesterin (LDL-C) binden. Auf diese Weise kann das Blut vom schädlichen LDL-C gereinigt werden. PCSK9-Hemmer können den LDL-Wert dabei um 60% senken. Diese neuen Medikamente sind aber mit jährlichen Therapiekosten von ca. 6.000 € sehr teuer.


Die Nebenwirkungen sind gering und selten. Es kann zu Gelenkschmerzen, Infektionen der oberen Atemwege, Müdigkeit, Reaktionen an der Injektionsstelle und Kopfschmerzen kommen. Zur Langzeitsicherheit liegen allerdings noch keine endgültigen Daten vor. Da in Deutschland mit der jetzigen Standardtherapie (Statine und/oder Ezetemib) bisher weniger als die Hälfte der Hochrisikopatienten den angestrebten LDL-Zielbereich erreichen, setzen Experten große Hoffnung in dieses neue Wirkprinzip.


PSCK9-Hemmer und Statine ergänzen sich ideal in ihrer Wirkung, da Statine die Produktion des Cholesterins in der Leber bremsen und dadurch die LDL-Rezeptoren angeregt werden, Cholesterin aus dem Blut zu filtern. Unter der Therapie steigt aber leider die PCSK9-Konzentration. Dies erklärt, dass eine Verdopplung der Statindosis keine doppelt so große Wirkung auf den Cholesterinspiegel hat. Die gesteigerte PSCK9-Konzentration begrenzt die LDL-senkende Wirkung der Statine. PSCK9-Hemmer und Statine ergänzen sich somit ideal und man erzielt die beste Wirkung, wenn beide Medikamente gleichzeitig gegeben werden.


Zunächst war man sich nicht sicher, ob die gute Cholesterinsenkung durch PSCK9-Hemmer sich auch ebenso gut auf das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall auswirkt. Erfreulicherweise konnte das in 2017 aber bewiesen werden. Die FOURIER-Studie mit über 27.000 Patienten wurde im März 2017 beim Kongress der American College of Cardiology (ACC) und gleichzeitig im „New England Journal of Medicine“ veröffentlicht. Mit dem PCSK9-Antikörper Evolocumab konnte das LDL um 59% gesenkt werden. Dabei sank nach einem Jahr das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall um 19% und nach einer Beobachtungszeit von 3 Jahren sogar um 33%. Es ist davon auszugehen, dass bei zunehmender Länge der Therapie die Ergebnisse noch besser ausfallen werden. Die Verträglichkeit war insgesamt gut bis sehr gut.


Die Therapie hat dabei auch keine Auswirkungen auf die Denkfähigkeit. Zu diesem Ergebnis kommt die eigens dafür ausgelegte EBBINGHAUS-Studie.


Da die Therapiekosten sehr hoch sind, werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen nur in Ausnahmefällen getragen. Die Privaten Krankenkassen dagegen erstatten die hohen Kosten bei entsprechender Indikation. Die Ärzte unserer Cholesterin-Sprechstunde für Privatpatienten haben mit den Privaten Krankenkassen und den Beihilfestellen in der Regel nur positive Erfahrungen hinsichtlich der Kostenübernahme dieser teuren, aber effektiven Therapie machen können.



Inclisiran

Trotz guter Verträglichkeit und gesicherter Wirkung auf die Vorsorge vor Herzinfarkt und Schlaganfall beenden die Patienten die Therapie mit Cholesterinsenkern oft selbstständig. Bei PCSK9-Hemmern ist die Abbruchrate nach einem Jahr 40%, bei Statinen 50% und bei der Kombination Statin/Ezetimib 60%.


Mit Inclisiran (Handelsname: Leqvio) ist seit 2021 ein Medikament zugelassen, das der Patient sich nur alle 6 Monate subkutan spritzen muss. Man erhofft sich durch diese nur 2x im Jahr notwendige Selbstinjektion eine geringere Abbruchrate. Das Cholesterin wird wie bei den PCSK9-Hemmern dabei um etwa 50 % gesenkt.


Inclisiran greift das Prinzip der siRNA (small interfering RNA) auf. Im Gegensatz zu den Antikörpern, die das Enzym PCSK9 hemmen, wird dabei schon die Synthese des Enzyms in der Leberzelle gehemmt. Es kann mit Statinen und Ezetemib kombiniert werden. Die wesentliche Nebenwirkung, die in etwa 10% auftritt, sind vorübergehende Beschwerden an der Einstichstelle.


Der Spritze kostet etwa 3.000 €. Die jährlichen Therapiekosten sind mit ca. 5.800 € etwa gleich hoch wie bei den PCSK9-Hemmern, die alle 14 Tage gespritzt werden müssen.



Fibrate

Bezafibrat und Fenofibrat vermindern zwar auch die LDL-Menge im Blut und erhöhen das HDL-Cholesterin, aber vor allem schränken sie die Triglycerid-Produktion in der Leber ein. Entsprechend sind Fibrate vor allem dann indiziert, wenn der Triglyceridspiegel gesenkt werden muss.



Weitere Cholesterinsenker

Es gibt es noch verschiedene weitere Arzneimittel, die cholesterinsenkend wirken.

Hierzu gehören Nikotinsäurederivate und sogenannte Anionenaustauscher.



Pflanzliche Cholesterinsenker

Hochdosierte pflanzliche Medikamente auf Basis von Artischocken- oder Knoblauch-Extrakten können in begrenztem Maße cholesterinsenkend wirken. Auch Ballaststoffe wie Leinsamen und Flohsamen können unterstützend eingenommen werden.

Die sekundären Pflanzenstoffe Phytosterine werden in Margarinen oder Joghurtdrinks angereichert. Mit diesen Produkten kann der LDL-Wert um ca. 10% gesenkt werden.Nahrungsergänzungen mit wasserlöslichen Fasern aus Hafer oder Gerste in einer Dosierung von mindestens 3 g pro Tag senken den Cholesterinspiegel. Omega-3-Fettsäuren wirken nur geringfügig auf den Cholesterinspiegel. Sie senken das LDL um ca. 5%, aber die Triglyceride um ca. 30%. Die Zitrusfrucht Bergamotte kann in einer Dosis von 500 mg ebenfalls den LDL-Wert senken. 



Roter Reis

Auf der Basis von rotem Reisschimmel hergestellte Präparate wirken durch das dort enthaltende Monacolin K, welches einem Statin (Lovastatin) entspricht. Deshalb gleichen sowohl die Wirkung als auch die Nebenwirkungen denen einer Therapie mit Statinen. Die Qualität der angebotenen Präparate aus rotem Reisschimmel variiert sehr stark. Eine Selbstmedikation ist wegen des Nebenwirkungsprofils des Monacolins nicht zu empfehlen. Die Einnahme von Roten Reisschimmel Präparaten sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.



Behandlungserfolg sollte regelmäßig kontrolliert werden

Die Wahl der Medikamente und Dosierungen sollte auf Ihre individuellen Gegebenheiten ausgerichtet sein. Die Wirksamkeit der Medikamente, d.h. der Behandlungserfolg sollte regelmäßig kontrolliert werden. Ein besonderes Augenmerk sollte auf eventuelle auftretende Nebenwirkungen gelegt werden. Bei der Komplexität der medikamentösen Therapie von Fettstoffwechselstörungen empfiehlt es sich, Rat von Cholesterin-Experten mit einer Spezialsprechstunde einzuholen. 





Vorbeugung


Neben einer ausgewogenen Ernährung wirkt sich Aktivität im Alltag günstig auf den Cholesterinspiegel aus. Mehrmals wöchentlich empfehlen sich moderate Trainingseinheiten, d.h. man sollte sich bewegen, aber dabei nicht zu sehr auspowern. Bevor Sie nach langer Pause mit Sport wieder anfangen sollten Sie einen Fitnesstest machen lassen. Gerade Sporteinsteiger sollten es langsam angehen lassen (z.B. 3x pro Woche je 15 Min.) und dafür nach und nach immer ein wenig länger trainieren, wobei meist 3x pro Woche 30 Minuten ausreichend sind. Ausdauersportarten wie Joggen, Nordic-Walking, Langlauf, Wandern, Radfahren und Schwimmen sind besonders geeignet, um den Cholesterinspiegel günstig zu beeinflussen. Sie senken nachweislich die Triglyceridwerte und das „schlechte“ LDL-Cholesterin, während gleichzeitig das „gute“ HDL ansteigt.



Täglich bewegen

Ratsam ist es zudem, kleine Bewegungseinheiten in den Tag einzubauen. Nutzen Sie die Treppen statt des Aufzugs und gehen Sie generell öfter mal zu Fuß. Vielleicht ist ein Spaziergang auch eine schöne Abwechslung zum frühen Fernsehabend? Planen Sie mit Freunden gemeinsame Freizeitaktivitäten, zusammen kann man den „inneren Schweinehund“ besser überwinden.



Entspannen nicht vergessen

Für einen gesunden Cholesterinstoffwechsel sind auch ein entspannter Körper und Geist unerlässlich. Chronischer Stress erhöht nachweislich den Cholesteringehalt im Blut. Verschiedene Entspannungstechniken wie Autogenes Training, Yoga oder Atemübungen sowie regelmäßige Auszeiten vom Alltagsstress geben wieder Kraft und wirken sich letztendlich günstig auf Ihren Cholesterinspiegel aus. „Entschleunigen“ Sie also konsequent Ihr Tagesprogramm und genießen Sie immer wieder Momente der Ruhe und Zeit für sich!



Regelmäßiger Gesundheitscheck ist wichtig

Wichtig ist es auch, dass Sie regelmäßig Ihren Körper beim Spezialisten untersuchen lassen und alle Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen - selbst, wenn Sie keine konkreten Beschwerden haben. So können durch einen kompletten Check-up mögliche Risikofaktoren für Ihre Gesundheit frühzeitig erkannt und behandelt werden. Ihr Internisten wird Ihnen einen passenden Gesundheitscheck empfehlen. In unserer Cholesterin-Sprechstunde beraten wir Sie zudem, welche Art von Sport und Bewegung für Sie geeignet ist.






Ernährungsumstellung


Menschen, bei denen ein hoher Cholesterinwert festgestellt wurde, können durch gesunde Ernährung wesentlich zur Normalisierung des Cholesteringehalts im Blut beitragen. Eine reine cholesterinarme Diät ist wenig wirkungsvoll, viel mehr ist eine Umstellung auf eine insgesamt ausgewogene Ernährung notwendig. Vor allem frisches Gemüse, Obst und ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Vollkornprodukte sollten einen größeren Platz auf dem Speiseplan einnehmen. Nur bei Übergewicht ist zusätzlich eine Gewichtsreduktion erforderlich, um einer zunehmenden Arterienverkalkung und erhöhtem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungenentgegenzuwirken. Pro 10 kg Gewichtsabnahme ist mit einem Abfall des LDL-Cholesterins um 8 mg/dl zu rechnen. Zu empfehlen ist eine individuell angepasste Ernährungsberatung, die zunehmend in Arztpraxen angeboten wird. Anzustreben ist ein BMI unter 25 und ein Bauchumfang unter 94 cm (Frauen unter 80 cm).   


Nahrungsmittel mit hohem Zuckergehalt meiden

Um Übergewicht zu vermeiden bzw. abzubauen, sollte die Aufnahme von zu viel Zucker und einfachen Kohlenhydraten (z.B. Glukose), wie sie auch in vielen vermeintlich gesunden Fertigprodukten wie Frühstücksmüslis und stark gesüßten Joghurts vorkommen, verringert werden. Bei solchen und anderen  Produkten lohnt sich also ein Blick auf die Angabe des Zuckergehalts.



Verzichten Sie auf zu viel Aufschnitt und Fertigprodukte

Der Anteil tierischer Fette, zum Beispiel in Wurstwaren und Milchprodukten, sollte zugunsten von pflanzlichen Ölen reduziert werden. Keine sinnvolle Alternative zu tierischen Fetten ist jedoch der vermehrte Verzehr von gehärteten pflanzlichen Fetten, wie sie in vielen Backwaren aber auch in einigen Margarinen enthalten sind. Diese oxidierten Fette können den Gehalt von ungesundem Oxycholesterin im Blut erhöhen, das nach aktuellen Untersuchungen verstärkt zu Ablagerungen in den Arterien führt. Oxycholesterin in Form gehärteter Fette wird vielen Fertigprodukten zugesetzt, um deren Konsistenz, Geschmack oder Haltbarkeit zu verbessern.



Das gute Cholesterin erhöhen - Mittelmeerkost ist ideal

Eine ausgewogene Ernährung mit pflanzlichen anstelle von tierischen Fetten kann – neben Gewichtsabnahme und regelmäßiger Bewegung – auch den HDL-Wert positiv beeinflussen. Anstelle von tierischen Fetten sollten pflanzliche Fette und Öle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren bevorzugt werden. Schließlich sorgt das HDL dafür, dass überschüssiges Cholesterin von den Arterienwänden zurück zur Leber transportiert wird, wo es über die Galle ausgeschieden werden kann. Viel HDL – im Gegensatz zu viel LDL - kann also dazu führen, dass der Cholesterinspiegel sinkt, was auch einen gewissen schützenden Effekt vor Arteriosklerose und Herzinfarkt verschafft. Daher wird das an HDL gebundene Cholesterin häufig auch als „gutes Cholesterin“ bezeichnet.


Als besonders günstig für den Cholesterinspiegel hat sich die so genannte Mittelmeerkost mit viel Obst, Gemüse und Fisch erwiesen. Besondere Bedeutung scheint den sogenannten Omega-3-Fettsäuren und ihren Vorstufen zuzukommen, wobei die Omega-3-Fettsäuren weniger auf den Cholesterinspiegel als auf die Triglyceride wirken. Neben Fisch enthält auch sogenanntes Weidefleisch viel Omega-3-Fettsäuren. Dabei sind besonders die Eicosapentaensäure (EPA) und die Docosahexaensäure (DHA) von Bedeutung. Pflanzliche Omega-3-Fettquellen wie Leinsamenöl enthalten leider vorwiegend nur die Alpha-Linolensäure (ALA). Diese kann zwar im menschlichen Körper zu EPA und DHA umgewandelt werden, dies geschieht aber nur in einer verschwindend kleinen Menge. Tiere dagegen können sehr gut ALA in EPA und DHA umwandeln. Produkte aus reiner Weidehaltung wie z.B. Weidefleisch sind deshalb reich an Omega-3-Fettsäuren.


Bereits einige Wochen nach einer Umstellung der Ernährung kombiniert mit einer aktiveren Lebensweise ist meist eine Senkung des Cholesterinspiegels im Blut festzustellen.



Jeden Tag eine Handvoll Walnüsse

Eine Studie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München untersuchte 2017 den Effekt des täglichen Verzehrs von 43 Gramm (etwa eine Handvoll) Walnüssen. Durch diese einfach durchzuführende Nahrungsergänzung mit naturbelassenen Walnüssen konnten die LDL- und Triglycerid-Werte signifikant gesenkt werden. Dabei spielte es keine Rolle, wann die Wallnüsse gegessen werden. Die Einnahme kann zu einer Hauptmahlzeit geschehen, aber auch als Snack zwischendurch über den Tag verteilt werden. Grund für den positiven Effekt auf den Cholesterinspiegel sind in erster Linie die in Walnüssen enthaltenen Omega-3-Fettsäuren.    



Wie sich erhöhte Triglycerid-Werte senken lassen

Ein erhöhter Triglyzeridspiegel ist vor allem in Verbindung mit niedrigen HDL-Spiegeln problematisch. Hohe Triglyzeridwerte können wirkungsvoll durch eine Einschränkung des Alkoholkonsums und des Verzehrs von zuckerhaltigen Lebensmitteln gesenkt werden. Übrigens: Sinkt nach einer Ernährungsumstellung der Triglyzeridspiegel, wird auch das Gesamtcholesterin niedriger und das Verhältnis von HDL zu LDL verbessert sich. HDL-Cholesterin lässt sich darüber hinaus auch durch vermehrte körperliche Aktivität erhöhen.


Die Triglyceride können medikamentös nicht so gut beeinflusst werden wie das Cholesterin. Eingesetzt werden Fibrate und Nicotinsäure. Statine können auch die Triglyceride senken. Sie werden bei erhöhten Triglyceriden aber auch eingesetzt, um mit einer Senkung des LDL-Cholesterins das allgemeine Herz-Keislauf-Risiko zu senken. In begründeten Fällen können auch Fibrate und Statine gemeinsam verordnet werden. Dabei darf als Fibrat aber nicht der Wirkstoff Gemfibrozil genommen werden. Da unter der Kombination Fibrat/Statin das Risiko für eine Muskelerkrankung deutlich erhöht ist, sollte diese Therapie nur unter strengen Monitoring der Muskelenzyme erfolgen. Wir beraten Sie hier gerne in unserer Cholesterin-Sprechstunde.


Bei einer vererbten (familiär bedingten) Fettstoffwechselstörung reicht eine alleinige Ernährungsumstellung in der Regel nicht aus, um die erforderlichen LDL-Zielwerte zu erreichen. Ein gesunder Lebensstil mit gesunder Ernährung ist aber auch in diesen Fällen die Basis einer erfolgreichen Therapie von zu hohem Cholesterin. 


Cholesterol, HDL, LDL





Cholesterol

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